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Mehr Wertschätzung für
Schweinefleisch!
Pressemeldung
Mehr Wertschätzung für Schweinefleisch!
(Teltow, 25.9.2025) Am gestrigen Tag des Schweinehalters diskutierten Experten und Praktiker aus Landwirtschaft, Wissenschaft und Beratung die Zukunftschancen der Schweinebranche. Ein zentrales Ergebnis: Nur mit der nötigen Anerkennung durch Politik und Gesellschaft kann Tierwohl-Schweinefleisch eine Zukunft haben. Auch eine gerechte und stabile Preisbildung für das Produkt Schweinefleisch muss Teil des Wandels werden.
Schweinefleisch verdient eine neue Wertschätzung
Nur durch eine dauerhaft höhere Akzeptanz und Nachfrage können Schweinehalter die grobe Unverhältnismäßigkeit zwischen stetig steigenden Investitionskosten und schwindender Marktattraktivität abfedern. Dies stellten Dr. Albert Hortmann-Scholten (Landwirtschaftskammer Niedersachsen), Detlef May (Lehr – und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung (LVAT) Ruhlsdorf/ Groß Kreutz) sowie Thomas Hiebert (Controlling- und Spezialberatung Lauchhammer) in ihren Beiträgen klar. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Schweinefleisch ist in den vergangenen zehn Jahren dramatisch von 36,1 Kilogramm Schweinefleisch im Jahr 2015 auf mittlerweile 28,2 Kilogramm für 2025 gesunken. Vor allem in der Gemeinschaftsverpflegung und in der Systemgastronomie wird das Angebot zunehmend auf Rind und andere Tierarten verlagert, um den Anforderungen einer immer internationaler werdenden Zielgruppe gerecht zu werden.
Verschärfte Anforderungen und Investitionszwang belasten Schweinehalter
Zugleich strebt der Lebensmitteleinzelhandel spätestens ab 2030 an, Schweinefleisch nur noch in den höheren Haltungsstufen 3 und 4 anzubieten. Schweinehalter stehen daher vor der existenziellen Frage, ob und wie sie ihre Stallanlagen umfassend umrüsten oder neu bauen können. Notwendig sind massive Investitionen – etwa für Außenklimareize, Auslauf, größere Stallfläche je Tier und bauliche Maßnahmen zur Luftreinhaltung gemäß verschärfter Bundesimmissionsschutzvorgaben bis 2026.
Das Thünen-Institut berechnete in seinem Workingpaper 233 (2023) für die Haltungsform 3 Investitionskosten in Höhe von 1.230 bis 1.340 € pro Masttierplatz. Ein Abferkelplatz in der Sauenhaltung würde zwischen 12.000 und 14.000 € kosten. Angesichts der deutlich sinkenden Nachfrage und unklarer Erlösperspektiven ist der damit verbundene Investitionsdruck ein gravierendes wirtschaftliches Risiko.
Experten und Verbände fordern entschlossenes Umsteuern
„Die Wirtschaftlichkeit für die höheren Haltungsstufen 3 und 4 ist nach Einschätzung von LBV-Vorstandsmitglied Benny Hecht, selbst Schweinehalter, derzeit nicht darstellbar. „Bei einem Gewinn von etwa 1 € pro Schwein und drei Produktionszyklen pro Jahr müssten wir 500 Jahre arbeiten, um die aktuellen Investitionskosten auszugleichen. Das ist absurd!“ Brandenburger Schweinehalter appellieren daher eindringlich an die Politik:
-- Sofortiger Stopp der Kosten- und Bürokratiespirale in der Tierhaltung.
- Förderung von Investitionen durch gezielte Zuschüsse und steuerliche Erleichterungen.
-- Schnellere Genehmigungsverfahren und rechtssichere Rahmenbedingungen für Stallneubauten und Modernisierungen.
- Echte Entlastung beim Fachkräftemangel – durch bessere Ausbildungsmöglichkeiten und Einwanderungsgesetze.
-- Ausgewogene Klima- und Emissionspolitik, die Produktion und regionale Wertschöpfung nicht gefährdet, sondern weiterentwickelt.
-- Kampagnen für eine neue Wertschätzung des Kulturprodukts Schweinefleisch, die Verbraucherinnen und Verbraucher über moderne, nachhaltige und tiergerechte Schweinehaltung in Brandenburg informiert und für regionale Produkte gewinnt.
- Stärkung der regionalen Herkunftssiegel, damit Verbraucher bewusst regionale Schweinefleischerzeugnisse wählen können - auch auf verarbeiteten Produkten.
Die Schweinehalter stehen bereit, gemeinsam mit Gesellschaft und Politik die Transformation für mehr Tierwohl, Nachhaltigkeit und regionale Wertschöpfung zu gestalten – unter einer Voraussetzung: Die Rahmenbedingungen müssen stimmen! Nur so bleibt die Schweinehaltung in Brandenburg wirtschaftlich tragfähig und zukunftssicher.
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Mit Ernte, Krone und erstmals
einem Mann als Hoheit:
Pressemeldung
Mit Ernte, Krone und erstmals einem Mann als Hoheit: Brandenburg feiert seine Landwirtschaft
(Altranft, 20.9.2025) Gemeinsam mit rund 18.000 Besucherinnen und Besuchern feiern das Land Brandenburg, der Landesbauernverband Brandenburg, der Brandenburger Landfrauenverband und der Verband pro agro heute auf dem 20. Brandenburger Dorf- und Erntefest in Altranft, Märkisch-Oderland, den Ausklang der Erntesaison 2025.
Land und Verbände bringen auf diese Weise den Landwirtinnen und Landwirten ihre Wertschätzung für ihre wichtige Arbeit zum Ausdruck. Der landwirtschaftliche Berufsstand selbst möchte den Bürgerinnen, Bürgern, den vielen Vereinen, Initiativen und Gemeinschaften im ländlichen Raum ihren Dank ausdrücken. Denn sie sind es, die ihr Zuhause in der Nähe der Betriebe und Felder haben, auf denen in Spitzenzeiten Tag und Nacht die Mähdrescher dröhnen, um in den knappen Zeitfenstern, die die Natur vorgibt, die Ernte einzufahren. Gerade in diesem Jahr geriet diese zur Zitterpartie, wie der Präsident des Landesbauernverbandes, Henrik Wendorff, im Rahmen der offiziellen Festeröffnung schilderte.
„Dass wir in diesem Jahr trotzdem eine zufriedenstellende Ernte einfahren konnten, ist auch das Ergebnis einer sorgfältigen Bestandsführung, von richtigen pflanzenbaulichen Entscheidungen zur rechten Zeit und dass wir gelernt haben, die Signale des Klimawandels zu beachten.“ Mit einem Ertrag von 2,21 Millionen Tonnen hatten die Landwirtinnen und Landwirte trotz der außergewöhnlich langen Trockenperiode, der im Erntemonat Juli mehrere verregnete Wochen im folgten, die Ernte im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent steigern können.
Das Brandenburger Dorf- und Erntefest bot auch in diesem Jahr die große Bühne für zwei äußerst spannende Wahlen: Die Wahl der Brandenburger Erntehoheit 2025/2026 und die Kür der schönsten Erntekrone des Landes. Als neue Brandenburger Erntehoheit und damit als Repräsentant des Berufsstandes auf den wichtigsten Messen und Veranstaltungen der Branche wurde erstmals ein Mann gewählt! Christian Braune, Junglandwirt aus Nuthetal in Potsdam Mittelmark überzeugte sowohl im Wissenstest als auch in der Bühnenpräsenz.
Braune ist seit seiner Kindheit fest in der Landwirtschaft verwurzelt. 2019 vertrat er Brandenburg erfolgreich beim Berufswettbewerb des Bundes der deutschen Landjugend und kehrte als bester ostdeutscher Junglandwirt zurück. Heute bewirtschaftet er rund 50 Hektar im Nebenerwerb südlich von Berlin, betreibt ein eigenes Lohnunternehmen und ist als Pflanzenbauberater sowie Vorführfahrer tätig. Seine Vision ist es, die Vielfalt und die Stärken der Landwirtschaft der Gesellschaft so nah wie möglich zu bringen. „Brandenburgs Landwirtschaft ist so breit und vielfältig, wir können stolz auf sie sein“, schwärmt er. „Als Brandenburger Erntehoheit möchte ich mich dafür einsetzen, die Kommunikation zwischen der Landwirtschaft und den Verbraucherinnen und Verbrauchern zu verbessern.“ Der Landesbauernverband Brandenburg freut sich über den errungenen Sieg des Junglandwirts und heißt Christian Braune herzlich als Brandenburger Erntehoheit 2025/2026 in seinen Reihen willkommen.
Mit dem 30. landesweiten Erntekronenwettbewerb feierten auch die Brandenburger Landfrauen ein großes Jubiläum im Rahmen des Festes. Ziel des ersten Wettbewerbs im Jahr 1994 war es noch, ländliches Brauchtum zu bewahren und auch wiederzubeleben. Inzwischen ist die Präsentation der Erntekronen ein Höhepunkt eines jeden Erntefestes. Brandenburgs Landfrauen sind darauf sehr stolz.
In diesem Jahr nahmen zwölf Erntekronen am Wettbewerb teil, die durch eine Fachjury bewertet wurden.
Die Gewinnerkrone wurde vom Kreisbauernverband Potsdam Mittelmark e.V., OG Weseram gebunden, den 2. Platz belegt die Erntekrone vom Team Erntekrone Michelsdorf. Das Team „Wir Buchholzer“ konnte sich mit ihrer Krone den 3. Platz sichern.
Seit dem Jahr 2000 ist auch das Publikum gefragt. Der diesjährige Publikumsliebling wurde ebenfalls von Team Erntekrone Michelsdorf gebunden.
Die drei Siegerkronen werden am 6. Oktober 2025 an die Präsidentin des Landtages, den Ministerpräsidenten und die Landwirtschaftsministerin Brandenburgs in einem feierlichen Rahmen übergeben. Dabei nutzen die Landfrauen die Möglichkeit, mit den Politikerinnen und Politikern über Probleme und Herausforderungen, die die Menschen im ländlichen Raum Brandenburgs bewegen, zu sprechen.
Der Austragungsort des 20. Brandenburger Dorf- und Erntefestes ist Altranft, Ortsteil der Kurstadt Bad Freienwalde, gelegen am Rande des Oderbruchs. Das geschichtsträchtige Dorf erhielt nach seiner überzeugenden Bewerbung als Ausrichter des Festes von der Landesregierung den Zuschlag. Es verbindet das Fest der Ernte mit dem Jubiläum seines 650jährigen Bestehens und wartet in jedem Winkel des Ortes mit Kurzweiligem und Kulinarischem auf. Das Besondere: auch viele private Gehöfte im Ort öffnen ihre Tore und laden zum Verweilen und vielen familienfreundlichen Aktionen ein.
Wendorff: „Schon vor 300 Jahren entschieden die damaligen Herren von Altranft, das Oderbruch für die Landwirtschaft urbar zu machen. Acker und Brot statt Sumpf und Armut. Diese im wahrsten Sinne historische Entscheidung schwingt mit, während wir hier heute ländliche Werte und Traditionen feiern. Ich freue mich sehr, hier zu sein."
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Wolfspolitik braucht Weitblick und jetzt einen Plan
presseMELDUNG
Wolfspolitik braucht Weitblick und jetzt einen Plan
(Teltow, 10.09.2025) Zum Anlässlich des „Dialogs Wildtiermanagement – Wolf“ des Ministeriums für Land- und Ernährungswirtschaft,
Umwelt- und Verbraucherschutz (MLEUV) Brandenburg sieht es der Landesbauernverband
als zwingend erforderlich an, jetzt die weitreichenden Möglichkeiten des Jagdrechts auszuschöpfen
und drängt darauf, noch in diesem Jahr einen verpflichtenden gesetzlichen Ausgleich für
zusätzlich nötige Herdenschutzmaßnahmen einzuführen.
Die Diskussion um den Umgang mit dem Wolf in Brandenburg ist aufgeheizt wie selten zuvor. Der
Landesbauernverband mahnt daher: Wer sich grundsätzlich gegen eine Abschussquote ausspricht,
darf als Antwort auf reale Entwicklungen nicht ohne ein Konzept dastehen. Die Wolfspopulation wird
in den kommenden Jahren weiter anwachsen verbunden mit allen Folgeproblemen. Ein verantwortungsvoller
Umgang mit dem Wolf bedeutet, darauf vorbereitet zu sein und auch die Möglichkeiten
des Jagdrechts zu nutzen.
„Jeder, der heute meint, die ganze Wahrheit zu kennen, muss einen Plan in der Schublade haben,
wie man innerhalb kürzester Zeit auf Probleme, die aus hohen Wolfsdichten erwachsen, reagieren
kann“, erläutert LBV-Präsident Henrik Wendorff den Ansatz des Landesbauernverbandes. „Wir brauchen
ein verbindliches und rechtssicheres Verfahren, wie Wölfe zügig, technisch, unbürokratisch und
ohne aufwendige Einzelfallgenehmigung entnommen werden können. Dazu gehört beispielsweise
auch die Möglichkeit, Wölfe in Zaunnähe letal zu vergrämen.
Was für uns als Landwirte selbstverständlich ist, hat sicher nicht jeder vor Augen: Mit der Entscheidung,
den Wolf als jagdbare Art in das Jagdrecht aufzunehmen, würden wir eine waidgerechte Regulierung
des Wolfsbestandes, aber auch den Schutz der Tiere durch die Hege gleichermaßen ermöglichen
– standort- und bedarfsgerecht. Dies noch im Jahr 2025 umzusetzen ist unsere klare
Forderung.
Jagd und Herdenschutz gehören beim Umgang mit dem Wolf zusammen gedacht. Beides sind zwei
Seiten derselben Medaille. Das entspricht auch der Aussage im Koalitionsvertrag der Landesregierung“,
unterstreicht Wendorff.
Hintergrund
Im Koalitionsvertrag von SPD und BSW heißt es zum Umgang mit geschützten Tierarten: „Wir werden
alle Möglichkeiten nutzen, um ein Bestandsmanagement für den Wolf und den Biber einzuführen.“
Brandenburg hatte zu Beginn dieses Jahres mit Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen bereits
einen entsprechenden Antrag in den Bundesrat eingebracht, woraufhin dieser sich für ein regionales
Bestandsmanagement aussprach (Drucksache 119/25).
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Spannende Wahlen beim
20. Brandenburger Dorf- und Erntefest!
presseMELDUNG
Wer wird die nächste Brandenburger Erntehoheit 2025/2026?
Welche Erntekrone wird als die schönste des Landes prämiert?
(Teltow, 19.09.2025) Das 20. Brandenburger Dorf- und Erntefest in Altranft (Landkreis Märkisch-Oderland) bietet zahlreiche
Höhepunkte. Für besondere Spannung sorgt die Wahl zur Erntehoheit: Erstmals kandidiert ein Mann. Wer
das Amt erringt, repräsentiert mindestens ein Jahr lang die Vielfalt der Brandenburger Landwirtschaft auf
den wichtigsten Messen und Veranstaltungen der Branche. Zur Wahl stellen sich Christian Braune und
Dr. Cornelia Wobar.
Braune, Agrarbetriebswirt, kehrte im Jahr 2019 als bester ostdeutscher Azubi vom Berufswettbewerb der
deutschen Landjugend zurück und etablierte 2021 seinen eigenen landwirtschaftlichen Betrieb in Potsdam-
Mittelmark. Zwei Jahre später folgte ein Lohnunternehmen als zweites Standbein. Mit Agroforstanlagen
setzt er innovative Akzente gegen den Klimawandel. Zudem gewährt er auf Instagram einer großen
Community Einblicke in seinen landwirtschaftlichen Alltag.
Dr. Wobar, promovierte Agrarökonomin, vermarktet unter der Marke WeinWobar die selbst produzierten
Qualitätsweine aus pilzresistenten Rebsorten (PIWI) am steilsten Weinhang Brandenburgs, im ehemaligen
Tagebau und am heutigen Großräschener See. Bereits im Jahr 1993 wagte sie den Schritt in die
Selbstständigkeit und bringt damit mehr als drei Jahrzehnte Erfahrungen als landwirtschaftliche Unternehmerin
mit. Auch sie setzt auf Social-Media für die direkte und persönliche Ansprache ihrer Zielgruppen.
Mit einer derart qualifizierten Anwärterin und einem ebenso kompetenten Anwärter erwartet der Landesbauernverband
einen höchst spannenden Wettbewerb. Die Entscheidung trifft eine Jury aus sieben Mitgliedern,
der u. a. Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Dietmar Woidke, die Ministerin für Landund
Ernährungswirtschaft, Umwelt- und Verbraucherschutz, Hanka Mittelstädt sowie die Ortsvorsteherin
des Austragungsortes des Brandenburger Dorf- und Erntefestes Altranft, Conny Gebhardt, angehören.
Ein weiterer Höhepunkt ist der 30. Erntekronenwettbewerb des Brandenburger Landfrauenverbands e.V.
Zwölf Landfrauengruppen und Dorfvereine präsentieren ihre kunstvollen Kronen aus sorgsam gebundenem
Getreide. Sie symbolisieren regionale Urerzeugung und Zusammenhalt auf dem Land. Über die Prämierung
der schönsten Erntekrone entscheidet ebenfalls eine Fachjury, aber auch das Publikum darf
seinen Favoriten wählen! Im Erntekronenzelt nahe der Hauptbühne zeigen die Landfrauen des Vereins
„Mittleres Oderbruch“ zudem live, wie die traditionellen Schmuckstücke entstehen.
Landwirte und Landfrauen laden Sie herzlich ein, den Publikumsliebling unter diesen traditionsreichen
Schmuckstücken mitzubestimmen. Die Wahl der Erntehoheit und die Prämierung der schönsten Erntekrone
finden am Samstag, den 20. September 2025 statt. Das vollständige Festprogramm finden Sie
im Internet unter https://www.erntefest-altranft.de.
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Brandenburgs Bauern ziehen Erntebilanz
presseMELDUNG
Ausreichende Rohstoffe bieten wenig Grund für hohe Lebensmittelpreise
(Teltow, 28.08.2025) Zum Abschluss der Getreideernte 2025 bilanziert der Landesbauernverband Brandenburg einen Ertrag von 2,21 Millionen Tonnen. Dieser übersteigt den Wert des Vorjahres um fünf Prozent, bleibt jedoch insgesamt unter den fünfjährigen Mittel von 2,35 Millionen Tonnen Getreide.
Die Bilanz wird jedoch in Teilen durch Qualitätseinbußen des gedroschenen Korns geschmälert – insbesondere beim Weizen als wichtigste Marktfrucht.
„Nach einer außergewöhnlich langen Zitterpartie mit extremer Trockenheit von Februar bis Juni in diesem Jahr, können wir heute unsere Vorhersage zum Erntebeginn bestätigen“, berichtet der Präsident des Landesbauernverbandes, Henrik Wendorff. „Eine eigentlich absehbare Katastrophe blieb aus. Der Dauerregen im Juli hielt unsere Mähdrescher jedoch lange auf den Betrieben fest. Erst Anfang August konnte die Ernte, nach drei Wochen Pause, mit hohem personellem und materiellem Einsatz fortgesetzt werden.“
Brandenburgs Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt betonte: „Ein besorgniserregendes trockenes Frühjahr und viel zu viel Regen zum Erntebeginn – das Wetter in einigen Regionen in Brandenburg war für unsere Landwirtschaft auch in diesem Jahr sehr herausfordernd. Als Ministerin habe ich auf das Wetter keinen Einfluss. Was ich aber mit aller Energie tun werde, ist es, weiter für einen deutlichen Bürokratieabbau in der Landwirtschaftspolitik zu kämpfen. Die Abschaffung der Stoffstrombilanz auf Bundesebene ist da nur ein erster Aufschlag, der gelungen ist. In Brandenburg haben wir die Wirtschaftsdüngermeldeverordnung reformiert und bereits einige überflüssige Verordnungen gestrichen. Gemeinsam mit meinen Ministerkollegen aus den östlichen Bundesländern werde ich mich bei den Verhandlungen mit der EU zur GAP 2028 für die berechtigten Forderungen unserer Landwirte nach einer Verstetigung der Förderung einsetzen. Dabei müssen auch die besonderen Strukturen der ostdeutschen Landwirtschaft mit ihren zumeist großen Betrieben berücksichtigt werden. Die Forderung nach verlässlicher finanzieller Sicherheit gilt übrigens auch für die Förderung der ländlichen Räume, die weiterhin die Unterstützung durch die EU benötigen, um attraktiv und lebenswert zu bleiben.“
Schutz der Pflanzen neu ausrichten
„Angesichts von vermehrt auftretenden invasiven Schädlingen und Krankheiten an vielen Standorten Deutschlands müssen wir uns mit dem Thema des integrierten Pflanzenschutzes intensiv und vor allem lösungsorientiert befassen“, so Wendorff vor dem Hintergrund der Verbreitung der Schilf-Glasflügelzikade und des Japan Käfers in verschiedenen Regionen Deutschlands.
„Wir stehen als Brandenburger klar hinter der Forderung des Deutschen Bauernverbandes, dass eine einheitliche europäische Zulassungsstelle für Pflanzenschutzmittel zwingend erforderlich ist. Unterschiedlichen, wettbewerbsverzerrenden Zulassungspraktiken in den Mitgliedsstaaten ist endlich ein Riegel vorzuschieben.“ betont Henrik Wendorff.
Ernte im Zeichen von Trockenheit
Zwischen dem 1. Februar und 31. Mai 2025 fiel weniger als die Hälfte des Niederschlags, der normalerweise in dieser Zeit zu erwarten wäre. Besonders markant war dies im meteorologischen Frühlingsmonat März mit durchschnittlich 14 Litern pro Quadratmeter, nur 40 Prozent im Vergleich zum langjährigen Mittel (1991 bis 2020) von 36 Litern. Bis Ende Juni bestimmte extreme Trockenheit die Wachstumsbedingungen für die Feldkulturen. Trotz Sorgenfalten der Landwirtinnen und Landwirte hinsichtlich dieser klimatischen Herausforderungen konnte die Ernte mit der Gerste als erste Feldfrucht am 30. Juni 2025 jedoch pünktlich starten.
Blick in die einzelnen Kulturen
Mit 60,8 dt/ ha liegt Brandenburgs Ertragsbilanz beim Winterweizen bundesweit zwar an letzter Stelle (Schleswig-Holstein: 91 dt/ha, Nordrhein-Westfalen: 80 dt/ha, Bayern: 71 dt/ha). In Regionen mit besseren Böden wie in der Uckermark freuten sich die Pflanzenbauer jedoch über Ernten von durchschnittlich 69 dt/ha.
Stark heterogen war auch in diesem Jahr der Aufwuchs von Roggen, doch konnte sich Brandenburgs Traditionsgetreide von einem durchschnittlichen Hektarantrag von 35,5 dt/ha im Jahr 2024 auf 41,4 dt/ha in diesem Jahr um mehr als 16 Prozent steigern. Winterraps als wichtigste Ölfrucht der Brandenburger Landwirtschaftsbetriebe enttäuschte hingegen erneut mit durchschnittlich nur 26,9 dt/ha, weit entfernt vom fünfjährigen Mittel (2018-2023) von 29,2 dt/ha.
Trotz erheblicher Verluste bei den frühen Sorten durch starke lokale Niederschlagsereignisse im Juli steht die Kartoffel gut da. Erträge und Qualitäten sind vielversprechend. Die Anbaufläche vergrößerte sich in diesem Jahr von 10.700 Hektar um weitere 747 Hektar auf rund 11.500 Hektar. Auch die Sonnenblumen wachsen in diesem Jahr auf einer größeren Anbaufläche von 21.400 ha. Brandenburg bleibt damit Deutschlands größte Erzeugungsregion der wertvollen Ölpflanze, deren Bestände jedoch derzeit ein uneinheitliches Bild abgeben.
Herausfordernd ist weiterhin der Anbau der Erbse, die Leguminose, die für den Standort Brandenburg eigentlich das meiste Potenzial mitbringt. Die Restriktionen im Pflanzenschutz setzen diese wichtige Hülsenfrucht mit der ihr eigenen Superkraft der Stickstoffanreicherung im Boden jedoch unnötigem Unkrautdruck aus.
Preissituation im Ackerbau katastrophal
Der Ackerbau in Brandenburg ist derzeit nicht kostendeckend. Die Landwirte müssen ihren Futterweizen aktuell deutlich unter den Produktionskosten veräußern. Getreide mit besseren Qualitäten (E-/A-Weizen) werden besser vergütet, sind aber in geringeren Mengen eingefahren worden.
Wendorff: „Mit dem derzeitigen Preisniveau aus den 90er Jahren wird die Luft für viele landwirtschaftliche Unternehmen immer dünner.“