Haltungsform-Kennzeichnungen

DoAMUTCE_Juli+0000RJulAMUTC_J+0000VER_DoAM2024

DoAMUTCE_Juli+0000RJulAMUTC_J+0000VER_Jul+00004UTC08

Brandenburgs Tierhalter sagen „Stopp!“ 

Pressemeldung

LBV-Pressestelle

Meike Mieke

Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

03328 319 202E-Mail schreiben

Brandenburgs Tierhalter sagen „Stopp!“ zu noch mehr Kontrollen und Dokumentationspflichten 

(Teltow, 25.7.2024) Die Milchrinder haltenden Betriebe im Land Brandenburg sprechen sich gegen die geplanten Verschärfungen der Kontrollverfahren und Dokumentationspflichten innerhalb des bestehenden Prüfsystems zur „Haltungsform“-Kennzeichnung des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) aus. So lautet der Tenor des LBV-Milchbeirates nach einer Sichtung der Änderungsvorschläge der koordinierenden Gesellschaft zur Förderung des Tierwohls in der Nutztierhaltung mbH von Anfang Juli.

Demnach soll die bisherige jährliche neutrale Kontrolle der Tierwohlstandards in den Haltungsformstufen 3 (Frischluftstall) und 4 (Auslauf/Weide) durch eine wesentlich komplexere Prüfsystematik abgelöst werden. Diese würde u.a. eine unangekündigte Kontrolle beinhalten, setzt Korrekturfristen und sanktioniert Verstöße in Form des Entzugs der Lieferberechtigung. Als zusätzliche Anforderung für die Haltungsform 4 sollen zudem Inhalte des Tiergesundheitsmonitorings „Q-Check“ aufgenommen werden, auch wenn Betriebe bereits gleichartige Programme des Tiergesundheitsüberwachung fahren. Des Weiteren sind verpflichtende Vorgaben zur Kühlung an heißen Tagen, zum Witterungsschutz im Offenfrontstall oder zum Auslauf ab Haltungsform 4 geplant, die für Milchrindbetriebe in Brandenburg strukturell gar nicht oder schwer umsetzbar sind. Inwieweit die erhöhten Anforderungen in den Haltungsformen finanziell ausgeglichen werden, ist bisher nicht geklärt.

Lars Schmidt, Vorsitzender des LBV-Milchbeirats, konstatierte:
„Die Landwirte waren im Winter auf den Straßen, um für den Abbau von Bürokratie und gegen fehlende Planungssicherheit zu demonstrieren. Nun erfindet der LEH neue Vorschriften, anstatt zu eruieren, welche Tierwohlleistungen die Betriebe bereits erbringen, durch welche Systeme sie kontrolliert werden und wie diese sich in die Haltungsstufen 1 bis 5 einordnen lassen. Wir sollten doch eher sämtliche Kontrollmechanismen bündeln und bauliche Maßnahmen an gegebene Strukturen anpassen, anstatt sie fantasievoll auszuweiten. Das wäre im Sinne des Bürokratieabbaus, der mittlerweile Branchen übergreifend vehement eingefordert wird.“

Brandenburgs Milchrindbetriebe werden im Schnitt jährlich mindestens viermal kontrolliert. Die Kontrollen betreffen u.a. die Lebensmittelüberwachung, den Tierschutz und die Tiergesundheit, die Gülle- und Mistlagerung, den Immissionsschutz, die Betriebssicherheit, den Arbeitsschutz. Die Kontrollen werden von den zuständigen Veterinär- und Landwirtschaftsämtern sowie vom Landesumweltamt, dem Landesamt für Arbeit, Verbraucherschutz und Gesundheit und von Prüfdiensten vorgenommen. Viele Betriebe nehmen darüber hinaus freiwillig an Mehrwertprogrammen (zum Beispiel QM-Milch) teil, die ebenfalls mit Vor-Ort-Kontrollen der Auflagenerfüllung einher gehen. Im Umkehrschluss bedeutet dies: je mehr sich ein tierhaltender Betrieb für das Tierwohl und das Qualitätsmanagement im Betrieb engagiert, umso strenger und häufiger wird er kontrolliert.

Auf dem Weg zur Darstellung der umgesetzten Tierwohlmaßnahmen auf den Betrieben in den „Haltungsform“-Kriterien plädiert der LBV Brandenburg daher dringend für die Synchronisation der Kontrollverfahren mit denen, die auf den Betrieben bereits durchgeführt werden.

Zuletzt haben von November 2023 bis Mai 2024 weitere 50 Rinderhaltungen in Brandenburg aufgegeben, da sie die Investitionen für die gestiegenen gesellschaftlichen Ansprüche an das Tierwohl nicht finanzieren können und Fachkräfte fehlen. Der Rinderbestand Brandenburgs sinkt halbjährlich von einem Rekordtief zum nächsten.

Hintergrund

Die „Haltungsform“-Kennzeichnung ist eine, seit dem 1. Juli 2024 fünfstufige, einheitliche Klassifizierung der Tierwohl-Standards in der Tierproduktion (1=Stall, 2=Stall +Platz, 3=Frischluftstall, 4=Auslauf/Weide und seit Juli 2024: 5=Bio). Sie wurde im April 2019 von den in der Initiative Tierwohl (ITW) engagierten Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels eingeführt. Die Kennzeichnung ist mittlerweile auf den Verpackungen von Fleisch bei ALDI Nord, ALDI SÜD, Bünting Gruppe, EDEKA, Kaufland, LIDL, Netto Marken-Discount, PENNY, REWE und McDonald’s zu finden. Sie gibt Verbraucherinnen und Verbrauchern einen Überblick darüber, wie die Tiere, von denen das Fleisch des jeweiligen Produktes stammt, gehalten wurden. 

Ladung von Strohballen

DiPMUTCE_Juli+0000RJulPMUTC_J+0000VER_DiPM2024

DiPMUTCE_Juli+0000RJulPMUTC_J+0000VER_Jul+00002UTC14

Vorsicht und Rücksichtnahme
im Ernteverkehr!

Pressemeldung

LBV-Pressestelle

Meike Mieke

Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

03328 319 202E-Mail schreiben

(Teltow, 9. Juli 2024) Der Landesbauernverband Brandenburg und der Landesverband der Fachbetriebe Landtechnik und Metallverarbeitung Brandenburg e.V. rufen die Ernteteams der Landwirtschaftsbetriebe sowie alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer zu besonderer Vorsicht und unbedingter gegenseitiger Rücksichtnahme im Ernteverkehr auf!

Folgende Hinweise und Informationen beider Verbände sollen für einen unfallfreien und entspannten Erntesommer 2024 sorgen.

Volle Power für die Ernte
Die Zeitfenster der Betriebe für das Einbringen der Ernte sind begrenzt. Durchschnittlich wird an nur 21 Tagen im Jahr mit Mähdreschern geerntet, rund 6000 Landmaschinen sind insgesamt in Brandenburg während der Erntezeit im Einsatz. Dazu gehören die überall zu sehenden Traktoren mit einer durchschnittlichen Leistung von 300 PS, sowie Mähdrescher mit einer Breite bis zu 3,49 Meter. Sie ziehen Schneidwerke oder Systeme für die zwischenzeitliche Bodenbearbeitung oder sie bilden große Gespanne mit Ballenwagen, die runde bzw. quaderförmige Strohballen transportieren. Auch selbstfahrende Häcksler nebst Begleitfahrzeug sind unterwegs. Das Erntegut muss zügig und möglichst ohne längere Unterbrechungen eingeholt werden. Für die Landwirtschaftsbetriebe bringt die Erntezeit daher die größten Herausforderungen hinsichtlich Logistik und Lagerung des Erntegutes, der Technikverfügbarkeit, Instandhaltung der Maschinen und des Personaleinsatzes mit sich.

Viel weniger Maschinen mit deutlich mehr Flächenleistung
Ein moderner Mähdrescher von heute ersetzt drei Mähdrescher, die noch in den 90ern in der Ernte eingesetzt wurden. Die integrierten Bunker der Drescher bzw. die begleitenden Tandem- und Tridem-Anhänger zur Aufnahme des Ernteguts haben riesige Fassungsvermögen bis zu 40 m3. Häufiges Abfahren der Ernte vom Feld wird so reduziert. Die Maschinen sind weniger auf den Straßen unterwegs, haben jedoch schwer geladen. Keine Angst – die ordnungsgemäße Ladesicherung gehört für die Betriebe zum 1x1 des Arbeitsalltags. Für nachfolgende Fahrzeuge gilt: Sicherheitsabstand einhalten.

Doppelte Vorsicht beim Überholvorgang
Größte Gefahrenquelle auf den Landstraßen Brandenburgs ist das atypische Links-Abbiegen großer Erntegespanne in Feldwege, bei dem das gezogene Gefährt vorübergehend die Straße blockiert. Weitere Unfallgefahren bergen die Überholmanöver eines solchen Gespanns, dessen Länge bis zu 18,75 Meter betragen darf. Das verpflichtende Begleitfahrzeug des Gespanns verlängert den Tross um weitere Meter, was die Abschätzung der Entfernung für ein sicheres Überholen erschwert. Auf Überholmanöver von unübersichtlichen Erntetrossen sollten daher verzichtet werden.

Auch sonntags wird geackert
Das Wetter und die Reife der Feldfrucht sind nicht steuerbar, umso wichtiger ist es bei günstigen Witterungsbedingungen so viel vom Tag zu nutzen, wie nur möglich. Einen vernünftigen Interessensausgleich sieht das brandenburgische Immissionsschutzgesetz vor: Zwischen 5:00 Uhr und 23:00 Uhr sind Erntearbeiten möglich. Hier versuchen die Betriebe aber ohnehin, die Randzeiten für Arbeiten auf ortsfernen Flächen zu nutzen, wenn es möglich ist. Im Übrigen gilt dasselbe auch für Sonn- und Feiertage. Natur und Wetter nehmen darauf keine Rücksicht. Die Landwirtinnen und Landwirte ackern auch feiertags, um unsere Versorgung mit Lebensmitteln zu sichern.

Kühe am Futtertisch

FrPMUTCE_Juli+0000RJulPMUTC_J+0000VER_FrPM2024

FrPMUTCE_Juli+0000RJulPMUTC_J+0000VER_Jul+00005UTC18

Rinderbestand Brandenburgs sinkt weiter

Pressemeldung

LBV-Pressestelle

Meike Mieke

Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

03328 319 202E-Mail schreiben

(Teltow, 2. Juli 2024) Laut aktuellem Bericht des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg ist die Zahl der Rinderhaltungen innerhalb von November 2023 bis Mai 2024 um weitere 50 auf 3.780 Haltungen gesunken. Parallel sank der Rinderbestand in Brandenburg von rund 436.700 auf 432.100 Tiere. Erneut stelle dieser Bestand den geringsten Wert seit der Wiedervereinigung Deutschlands dar, stellt das Statistikamt fest.

Gundula Frank, Vorstandsvorsitzende der Agrargenossenschaft Sonnewalde mit dem Schwerpunkt Rinderproduktion, erläuterte die möglichen Ursachen dafür, dass ganze Produktionszweige der Milch- und Fleischerzeugung in Brandenburg schließen. „Die Kosten für die Milcherzeugung sind überproportional angestiegen und werden durch den Milchpreis, den wir am Markt erzielen, nicht gedeckt. Wir haben es mit sich ständig ändernden Rahmenbedingungen zu tun – ich denke an die Kälberhaltungsverordnung, an die Immissionsschutzvorgaben für Stallgebäude oder an den neuen Tierschutzgesetzentwurf. Dabei ist Planbarkeit in so einer kostenintensiven Branche wie die tierische Erzeugung essenziell. Die größte Herausforderung ist jedoch die Arbeitskräftesituation. Wir selbst schätzen uns glücklich, hochmotivierte und fachlich gut ausgebildete Arbeitskräfte im Betrieb zu haben. Doch ich weiß, dass es in vielen Tierhaltungen schlecht um den Fachkräftenachwuchs steht und dies dazu führt, dass die Tierhaltungen geschlossen werden.“

Die Haltung von 430 Milchkühen bildet einen Schwerpunkt der Tierproduktion in Sonnewalde. Das Ziel des Teams ist es, durch eine präzise wiederkäuergerechte Fütterung, optimale Haltung und euterschonendes, stressfreies Melken langlebige, gesunde Milchkühe zu halten. Bereits im Jahr 2010 investierte der Betrieb in ein modernes Melkkarussell und komfortable Liegeboxenlaufställe, um optimale Bedingungen für die Tiere zu schaffen. Wie die meisten Tierhaltungen in Brandenburg praktiziert auch Sonnewalde ein ausgewogenes Futtermanagement. Mais- und Grassilagen sowie Heu und Stroh stammen aus eigenem Anbau. Für die notwendige Extraportion Energie für die Milchkühe baut der Betrieb sein eigenes Getreide, Körnermais sowie Eiweißfutter in Form von Lupinen, Erbsen und Soja an.

Die sinkenden Bestandszahlen der Rinder in Brandenburg stehen im deutlichen Widerspruch zum Potenzial der tierhaltenden Betriebe für eine tierwohlgerechte, emissionsarme Milch- und Fleischerzeugung. Der Landesbauernverband Brandenburg appelliert daher an die politischen Entscheidungsträger, die hervorragende Milcherzeugung im Land als Image fördernd zu begreifen, sich mit der Branche zu identifizieren und sie stärker zu unterstützen. Dazu gehören zielgruppengerechte, berufsorientierende Maßnahmen für die Tierwirtschaft in den Schulen, die Umsetzung der vom LBV vorgeschlagenen Maßnahmen für den Bürokratieabbau in der Tierhaltung sowie die Etablierung einer Nutztierstrategie, wie sie der LBV in seinem Weißbuch im März dieses Jahres vorgeschlagen hat.

Ernteauftakt 2024

FrPMUTCE_Juli+0000RJulPMUTC_J+0000VER_FrPM2024

FrPMUTCE_Juli+0000RJulPMUTC_J+0000VER_Jul+00005UTC18

Getreideernte in Brandenburg gestartet

Pressemeldung

LBV-Pressestelle

Meike Mieke

Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

03328 319 202E-Mail schreiben

Getreideernte in Brandenburg gestartet – Ertragserwartungen eher unter-durchschnittlich

(Zinnitz - Groß Jehser, 3.7.2024) „Wir starteten mit guten Beständen in das Erntejahr 2024“, eröffnete Henrik Wendorff, Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburg, das heutige Pressegespräch zum Brandenburger Ernteauftakt 2024 im Landwirtschaftsbetrieb Zinnitz – Groß Jehser in Südbrandenburg. „Allerdings bleiben die ersten Ertragsmeldungen der bereits eingefahrenen Wintergerste hinter unseren Erwartungen zurück. Die harten Spätfröste Ende April haben hier ihre Spuren hinterlassen. In den weiteren Hauptkulturen Raps, Roggen, Weizen hatten wir mit starkem Schädlingsdruck oder den Folgen von zu viel Feuchtigkeit zu kämpfen. In den nächsten Wochen heißt es also, die besten Erntezeitpunkte abzupassen.“

Am Technikstandort des Landwirtschaftsbetriebes Zinnitz - Groß Jehser, der u.a. rekultivierte Kippenflächen des früheren Lausitzer Braunkohletagebaus bewirtschaftet, umriss Wendorff die Ausgangssituation für die Druschernte 2024. Vom Oktober des Vorjahres bis einschließlich Februar fiel in Brandenburg überdurchschnittlich viel Regen. Die Temperaturen blieben größtenteils über den Durchschnittswerten, mit nur wenigen Frosttagen. Diese Bedingungen führten zu einer gesättigten Bodenfeuchtigkeit, hohen Wasserständen und stellenweise zu Überschwemmungen. Landwirtschaftliche Flächen waren stark betroffen. Ein rekordwarmer Februar trieb die Pflanzenentwicklung voran. Die verfrüht entwickelten Blüten vor allem an den Obstbäumen, aber auch in der Gerste wurden Ende April hartem Spätfrösten ausgesetzt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Betriebe wiederholt mit Einschränkungen in der Befahrbarkeit der wassergesättigten Böden zu kämpfen. Sommerliche Temperaturen und Trockenheit in den ersten zwei Maiwochen lösten im Süden des Landes zwischenzeitlich Trockenstress für die Pflanzen aus. Durch das nasse Wetter im Juni stieg der Infektionsdruck mit Pilzkrankheiten in den Kartoffeln und im Getreide landesweit an und erforderte Pflanzenschutzmaßnahmen. Zuletzt schlugen heftige Unwetter mit Hagel in den Landkreisen Elbe-Elster, Oder-Spree und im Norden von Teltow-Fläming in Feldbestände ein und richteten teilweise große Schäden an.

Vor dem Hintergrund dieser regelmäßig ausscherenden Wetterlagen prognostiziert der Landesbauernverband für das Jahr 2024 eine leicht unterdurchschnittliche Getreideernte. Sie wird mit etwa 2,1 Millionen Tonnen Getreide unter dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr 2,3 Millionen Tonnen) bleiben.

Henrik Wendorff: „Bei all der Unberechenbarkeit des Wetters, die für uns Landwirte natürlich ein Dauerthema ist – unser größter Gegner sind die Herausforderungen des globalen Getreidemarktes, dessen Warenströme durch die Krisen in der Welt empfindlich gestört werden. Das spüren wir auch in Brandenburg. Verbraucherinnen und Verbraucher kann ich jedoch beruhigen. Die Preise für unsere Rohware für die Lebensmittelerzeugung sind derzeit sehr günstig und spiegeln sich nicht etwa in höheren Lebensmittelpreisen wider.“

Überblick zur Anbausituation

Getreideanbaufläche sinkt das fünfte Jahr in Folge

Nach einer Schätzung der Ernte- und Betriebsberichterstatter (Amt für Statistik Berlin-Brandenburg) ist in Brandenburg zur Ernte 2024 Getreide auf einer Fläche von 473.400 Hektar zu ernten. Damit sinkt die Anbaufläche das fünfte Jahr in Folge. Im Jahr 2019 wurde noch auf 537.800 Hektar Getreide angebaut.

Winterweizen rückläufig, bleibt aber wichtigste Getreideart vor dem Roggen

Die mit Winterweizen bestellte Fläche nimmt um fünf Prozent auf 150.000 Hektar ab. Er nimmt damit immer noch die größte Anbaufläche ein und bleibt die bedeutendste Getreideart Brandenburgs. Die Fläche von Winterroggen verringerte sich geringfügig auf 143.600 Hektar. Er behauptet dennoch seine wichtige Rolle als typisch brandenburgische Getreidekultur.

Seit 2019 stetiger Anstieg des Futtererbsenanbaus

Der Anbau von Futtererbsen wird um 15 Prozent auf knapp 16.000 Hektar ausgedehnt. Im Vergleich zum langjährigen Mittel (2018 bis 2023) beträgt die Zunahme 60 Prozent.

Sommerkulturen

Nachdem die Anbaufläche für Sonnenblumen 2022 stark ausgedehnt worden war, ist sie die letzten zwei Jahre wieder gesunken. Waren es 2022 noch 29.600 Hektar, sind es in diesem Jahr nur noch 18.300 Hektar. Der Winterrapsanbau geht um drei Prozent auf 95.500 Hektar zurück. Die Maisanbaufläche (Körner- und Silomais) mit einer Fläche von 194.200 Hektar beträgt 900 Hektar weniger als im Vorjahr.

Beim Kartoffelanbau ist ein Rückgang von knapp drei Prozent auf 9.900 Hektar zu vermelden. Damit sinkt die Fläche nach 2016 erstmalig wieder unter die Marke von 10.000 Hektar. Zuckerrüben werden voraussichtlich auf 6.100 Hektar gerodet. Einen geringeren Anbau von Zuckerrüben gab es in Brandenburg noch nie.

Strohballenpodium

FrPMUTCE_Juli+0000RJulPMUTC_J+0000VER_FrPM2024

FrPMUTCE_Juli+0000RJulPMUTC_J+0000VER_Jul+00005UTC17

#Bauernproteste: Ampelgerangel
statt Ergebnisse

Pressemeldung

LBV-Pressestelle

Meike Mieke

Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

03328 319 202E-Mail schreiben

(Cottbus Dissenchen, 24.6.2024) Die gestrige Bilanzrunde zu den bisherigen Ergebnissen der Bundesregierung in Sachen Bürokratieabbau in der Landwirtschaft offenbarte die Uneinigkeit zwischen den Ampelparteien in der Landwirtschaftspolitik auf Bundesebene und ließ die Fragen der Landwirte weitgehend unbeantwortet.

Es zeigte sich, dass Maria Noichl, MdEP (SPD), Karl Bär, MdB, (B 90/DIE GRÜNEN) und Karlheinz Busen, MdB (FDP) keine gemeinsame Idee für eine erfolgreiche Landwirtschaft in Deutschland verfolgen. Stattdessen stehen die programmatischen Einzelziele ihrer Parteien im Vordergrund, die vorgeben, welche gesellschaftlichen Leistungen Landwirtschaft zu erbringen hat. Noichl verteidigte den europaweiten Anspruch auf den Mindestlohn in der Saisonarbeit, Bär verteidigte die Notwendigkeit der Stoffstrombilanz, Busen blieb unklar, ob das Dienstwagenprivileg wichtiger sei als der Agrardiesel oder umgekehrt.

Dennoch bewerteten die entsendeten Abgeordneten als auch der Landesbauernverband dieses herausfordernde Gesprächsformat auf einer Brachfläche unter freiem Himmel positiv. Ein halbes Jahr nach dem Protestzug der Brandenburger Landwirte zu den Bundesgeschäftsstellen der Regierungsfraktionen in Berlin, vor denen sie der Bundesregierung eine Frist zum Anpacken der Forderungen des Berufsstandes bis zum 30. Juni setzten, führten Politik und Bauernschaft erneut ein reges und offenes Gespräch. Die Landwirte adressierten ohne Umwege, dass die zugesagten Erleichterungen geliefert werden müssen und sie nicht mehr zwischen Zuständigkeiten und verschiedenen Unterhaushalten zermürbt werden sollen.

LBV-Vizepräsident Christoph Plass resümierte: „Wir stellen fest, dass die warmen Worte von Jahresanfang sich merklich abgekühlt haben. Warum wir bei der Stoffstrombilanz bleiben, bleibt ein Geheimnis der GRÜNEN. Auch das Argument der angeblich zwingenden Vorgaben Europas kann ich nicht mehr hören, wenn 100 Kilometer weiter östlich unsere polnischen Kollegen ganz andere Rahmenbedingungen haben. Nachdem der Vorschlag der SUR zurückgenommen wurde, haben wir kein Verständnis mehr für nationale Alleingänge.“

Heiko Terno, ebenfalls Vizepräsident beim LBV, ergänzt: „Auf Landesebene sind wir da schon viel weiter. Der Ministerpräsident hat als erstes mit dem Erhalt der Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete eine direkt einkommenswirksame Maßnahme ergriffen und dann einen Prozess zum Bürokratieabbau mit der Verwaltung angeschoben. Davon sollte sich der Bund eine Scheibe abschneiden und liefern. Als wir in Berlin waren, wurden uns Entlastungen zugesichert. Wir haben der Politik geglaubt und nun drohen wir enttäuscht zu werden.“

Der Landesbauernverband sieht sich nach der gestrigen Zwischenbilanz weiterhin in der Pflicht, die Forderungen zur Entlastung und Stärkung der Landwirtschaft an die Bundesregierung mit Nachdruck zu verfolgen.

Copyright © 2024 Landesbauernverband Brandenburg e.V.. Alle Rechte vorbehalten.