drei Ferkel

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Brandenburgs Tierhalterkonferenzen
offenbaren destruktive Agrarpolitik

Pressemeldung

LBV-Pressestelle

Meike Mieke

Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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Auf den jüngsten LBV-Netzwerktreffen der Tierhalter Brandenburgs – der Tag des Schweinehalters am 19. September und die Brandenburger Milchkonferenz am 1. Oktober 2024 – offenbarte sich deutlich der Gegensatz zwischen praxisferner Agrarpolitik und zukunftsorientierter Tierhaltung. Neben den hohen Anforderungen für die kostenintensive Umrüstung von Tierställen nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (Verwaltungsvorschrift TA Luft), dem verstärkten Druck des Lebensmitteleinzelhandels, die Haltungsstandards zu erhöhen, zeichnen sich weitere große Herausforderungen bei der geplanten Novelle des Tierschutzgesetzes durch die Bundesregierung ab.

So sollen das etablierte schonende Verfahren des Verödens der Hornanlagen bei Kälbern mittels Schmerzmittelgabe und Sedierung als auch das schmerzarme Schwanzkupieren bei Ferkeln kurz nach der Geburt durch die Tierhalter beträchtlich erschwert werden. Der Gesetzesentwurf sieht für das Veröden der Hornanlagen zukünftig die Lokalanästhesie vor, die nur vom Veterinär vorgenommen werden kann. Die Ringelschwänze bei Schweinen sollen zudem nur noch maximal um ein Drittel in Verbindung mit weiteren Dokumentationspflichten gekürzt werden dürfen. Allein diese Maßnahmen sind in der Praxis nicht realisierbar. Sie belasten die Tierhalterinnen und Tierhalter in nicht mehr nachvollziehbarer Art und Weise zusätzlich und tragen zudem nicht zu mehr Tierwohl bei.

Es sei im höchsten Maße realitätsfern, so die Teilnehmenden, ihnen Misstrauen auszusprechen, indem das Veröden der Hornanlagen ausschließlich in die Hände der Veterinäre gegeben werden soll, als auch für das Schwanzkürzen zusätzliche Einschränkungen vorzusehen. Beide Maßnahmen seien langjährig erforschte und praxiserprobte Vorsorgemaßnahmen in der Nutztierhaltung, die das Verletzen der Tiere untereinander vermeiden sollen.

„Unsere Kollegen in Niedersachsen – das Bundesland mit den meisten Schweine haltenden Betrieben und einer herausragenden Nutztierhaltungsforschung insbesondere zum Phänomen des Schwanzbeißens bei Schweinen – bewiesen in jahrelangen Versuchen, dass das Halten von Tieren mit unkupiertem Ringelschwanz in der Breite nicht funktioniert, sondern stark von betriebsindividuellen Einflüssen abhängig ist“, erläuterte Benny Hecht, LBV-Vorstandsmitglied und selbst Schweinehalter die Sachlage. „Für uns Tierhalter sind gesunde Tiere das Wichtigste. Jedes Einfalltor für Erkrankungen wie zum Beispiel Verletzungen etwa durch das Schwanzbeißen bei Schweinen oder durch das Hörnerstoßen bei Kühen, versuchen wir, von vornherein auszuschließen.“

Jana Gäbert, als Geschäftsführerin der agt Trebbin GmbH verantwortlich u.a. für die Milchrindhaltung im Betrieb mit einem Bestand von rund 1.000 Tieren, verdeutlichte die Folgen der erschreckend einseitigen Perspektive auf die Nutztierhaltung in Deutschland, die sich in den letzten Jahren manifestiert hat:

„Wir gehen immer von uns Menschen aus. Wir denken, für eine Milchkuh gäbe es nichts Besseres als der ganzjährige Weidegang, dabei braucht sie gerade im Sommer den Schutz und die Kühle des Stalles, ihren Liegeplatz und ihre Melkroutine. Jungen Menschen, die wir dringend als Fachkräfte suchen, wird vermittelt, dass sie von morgens bis abends in der Tierwirtschaft schwer rackern müssen. Dabei haben wir gerade in unseren Brandenburger Betrieben überwiegend unabhängige Angestelltenverhältnisse mit regulären Urlaubszeiten, Absicherung im Krankheitsfall, beste Arbeitsbedingungen mit hochmoderner Technologie, die Spaß macht und einen hohen Tierwohlanspruch. Jeden Tag, wenn ich die Zeitung lese oder Nachrichten schaue, stelle ich fest, wie verzerrt das Bild von der Landwirtschaft und von unserer Sorge um unsere Tiere und unsere natürlichen Ressourcen ist. Das finde ich immer wieder erschütternd.“

Dass Kühe häufig in der Öffentlichkeit als „Klimakiller“ bezeichnet werden, ist für Brandenburgs engagierte Milchrindbetriebe eine weitere ungerechtfertigte Aburteilung, betonte LBV-Tierreferentin Marlene Hansche. „Die Klimawirkung der Milchviehhaltung wird nicht durch den Verzicht auf Milch erzielt, sondern durch eine effektive Milchproduktion dank effektiven Futterbaus und einer Fütterung, die die Gesundheit, die Leistung und die Langlebigkeit der Kuh berücksichtigt.“

In beiden Netzwerktreffen informierten sich Brandenburgs Tierhalter fachlich zu zukunftsweisenden Praktiken der mobilen Schlachtung, der optimierten Fütterung zur Reduzierung von Treibhausgasen in der Tierhaltung, zu neuen Sensortechnologien für das Gesundheitsmanagement und vor allem zur Prävention von Seuchenereignissen. Einmal mehr wurde der Widerspruch zwischen dem hohen Engagement der Tierhalter für eine Weiterentwicklung ihrer Betriebe deutlich und dem, was politische Entscheidungsträger ihnen ohne Berücksichtigung des Marktgeschehens und der Praxistauglichkeit auferlegen. Agrarpolitik muss sich jedoch vom Bekenntnis zur Landwirtschaft leiten lassen, nicht von Misstrauen, so ihr Fazit.

Hintergrund

Mit der Aufgabe von Produktionszweigen der tierischen Erzeugung sinken die Bestandszahlen von Milchrindern und Schweinen kontinuierlich weiter unter das erforderliche Niveau für eine ausgewogene Kreislaufwirtschaft. Brandenburg hatte zum Stichtag 3. Mai 2024 noch 517.000 Schweine, im Vorjahr waren es mit 525.400 Tieren bereits ähnlich wenige. 2016 lag der Bestand noch bei rund 800.000 Tieren, seit 1991 ist die Anzahl der Schweine um mehr als 60 Prozent zurück gegangen. Sie betrug im Mai 1991 rund 1,31 Millionen Tiere in rund 2.200 Haltungen, heute sind es noch etwas mehr als 500 Schweinehaltungen.

Ähnlich verhält es sich bei den Milchrindern. Zum Stichtag Mai 2024 gab es in Brandenburg 121.600 Milchkühe, 200 Tiere weniger als im Vorjahr. Seit der Erhebung im Mai 1991 hat sich der Milchrindbestand ebenfalls mehr als halbiert (um 58 Prozent von rund 287.000 Tieren). Von rund 1.180 Milchrindhaltungen noch im Jahr 1991 sank die Anzahl auf derzeit 280.

Montage aus der Ergebnisübersicht

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Zwischenbilanz zum Bürokratieabbau/
Stoffstrombilanzierung ausgesetzt

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LBV-Pressestelle

Meike Mieke

Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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LBV und Landesregierung zogen Zwischenbilanz zum Bürokratieabbau/
Stoffstrombilanzierung ausgesetzt

(Teltow, 17.9.2024) Im Vorfeld des Brandenburger Dorf- und Erntefestes 2024 in Drachhausen übergab Ministerpräsident Woidke an den Präsidenten des Landesbauernverbandes Brandenburg, Henrik Wendorff, eine Zwischenbilanz der bisherigen Arbeitsgespräche zu den „55 Vorschläge für den Bürokratieabbau in der Landwirtschaft“. Diese Agenda hatte der Landesbauernverband Brandenburg im Zuge der #Bauernproteste gemeinsam mit seinen Mitgliedern erarbeitet und an die Landesregierung adressiert.

Wichtigste Ergebnisse sind die erleichterte Antragstellung bei den EU-Ausgleichszahlungen durch Plausibilitätsprüfungen, die zukünftige Abstimmung zwischen der Berufsgenossenschaft und dem Landesamt für Arbeitsschutz zur Vermeidung von Doppelkontrollen auf den Betrieben, ein Erlass zur Festlegung der grundsätzlichen Aufstockungsbedürftigkeit von Landwirten gegenüber Nichtlandwirten, die Übernahme der Daten aus der HIT-Datenbank in den AUKM-Antrag und Verbesserungen in der Profil-App. Insgesamt enthält die Zwischenbilanz (Anlage) 13 greifbare Ergebnisse für die Entlastung der landwirtschaftlichen Unternehmen von Bürokratie.

LBV-Präsident Henrik Wendorff betonte jedoch: „Ohne die #Bauernproteste wären wir nicht an diesen Punkt gekommen. Wir dürfen auch nicht vergessen: Wir tragen gerade das ab, was Politik und Verwaltung uns zuvor an Dokumentations- und Berichtspflichten auferlegt haben. Dennoch werten wir die bisherigen Ergebnisse aus den Arbeitsgesprächen mit der Landesregierung als Erfolg.“

Größter und länderübergreifender Erfolg ist die zeitgleiche Einigung der Agrarminister der Länder auf die Abschaffung der Stoffstrombilanzierung im Rahmen der Agrarministerkonferenz am 13. September 2024. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir bestätigte in diesem Gremium, dass die aktuelle Stoffstrombilanz ausgesetzt werden soll. Das Land Brandenburg hatte seinen Teil zu dieser Entscheidungsfindung beigetragen, indem es in der letzten Bundesratssitzung am 6.9.2024 gegen Änderung des Düngegesetzes stimmte.

Der Bundesminister wurde von den Agrarministern der Länder nun aufgefordert, an der „Monitoring-Verordnung“ weiterzuarbeiten. Diese geht auf die Forderung der EU-Kommission im Vertragsverletzungsverfahren zu den Düngeregelungen in Deutschland zurück. Laut DBV ist das Wirkungsmonitoring Voraussetzung für Ausnahmen für gewässerschonend wirtschaftende Betriebe von bestimmten Auflagen für die Düngung. Ziel des DBV im anstehenden Vermittlungsverfahren zum Düngegesetz wird es daher sein, die bürokratische und wenig aussagekräftige Stoffstrombilanz gänzlich zu streichen und die Eckpunkte für mehr Verursachergerechtigkeit wieder einzuführen.

Blühender Lein und andere Kulturen

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LBV Brandenburg spricht sich
gegen neue Ökoregelungen aus

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LBV-Pressestelle

Meike Mieke

Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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Der Landesbauernverband Brandenburg muss die geplanten Veränderungen der Ökoregelungen der EU-Agrarförderung, über die der Bundesrat und seine zuständigen Ausschüsse in der kommenden Woche beschließen werden, ablehnen. Eine Erweiterung des Spektrums der seit 2023 erprobten Ökoregelungen könnte zu einer erheblichen Schwächung des Agrarstandorts Brandenburg führen.

„Ich erwarte von Brandenburg, dass es im Bundesrat und den zuständigen Ausschüssen gegen die Einführung neuer Ökoregelungen votieren wird. Nicht nur, dass wir ein weiteres Abschmelzen der Einkommenskomponente befürchten, vielmehr müssen wir erst einmal in Ruhe das jetzige System anlaufen lassen,“ so LBV-Vizepräsident Christoph Plass.

Die Bundesregierung und die Koalition im Bundestag hatten sich bereits darauf geeinigt, zwei weitere Ökoregelungen zur Weidetierhaltung und zur Biodiversität in der Agrarlandschaft einzuführen. Wie die bisherigen freiwilligen Ökoregelungen 1-7 würden diese zusätzlich aus der 1. Säule der GAP finanziert. Dies würde zu einem erheblichen Abfluss von Mitteln aus Brandenburg führen und damit die Einkommen der hiesigen Betriebe empfindlich treffen. Erst Mitte der Woche hatte der LBV auf seiner Erntepressekonferenz auf die unterdurchschnittlichen Ergebnisse hingewiesen, durch die erhebliche liquide Mittel auf den Betrieben fehlen, um z. B. Investitionen zu tätigen. Um Stabilität in die Betriebe zu bringen, ist eine langfristige Einkommenskomponente entscheidend.

Auch in ökologischer Hinsicht besteht kein Handlungsdruck für Brandenburg, nachdem die brandenburgischen Betriebe bei der vergangenen Antragstellung ausreichend Ökoregelungen angewählt und damit Mittel abgerufen hatten. Eine Verkomplizierung des Systems ist nicht notwendig.

Der LBV befürchtet darüber hinaus, dass durch die Einführung weiterer Ökoregelungen auch ein Aufwuchs an Bürokratie zu befürchten ist, da bisherige Anträge abermals von Grunde auf neugestellt werden könnten.
Plass kritisiert weiter: „Allein der Vorschlag zeigt auch die Realitätsferne in Berlin: Noch Anfang des Jahres waren wir auf der Straße und haben unter anderem mehr Verlässlichkeit gefordert. Das wird nun mit Füßen getreten. Die jüngsten Wahlergebnisse zeigen, was die Menschen von dieser Art der Politik halten. Die Landesregierung muss nun daran anknüpfen, was sie bei der Stoffstrombilanz schon gezeigt hat: die Landwirtschaft Brandenburgs ist elementarer Teil der Landes-DNA und daher müssen die Betriebe weiter unterstützt werden.“

Erntekönigin vor Erntekronen

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Neue Landeshoheit, schönste Erntekrone,
Tombola-Gewinner

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Gloria Steidel aus Peitz ist unsere amtierende Erntekönigin 2024/2025. Wir gratulieren herzlich und freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit. Fotos Header und Beitrag: Michael Fechner

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Meike Mieke

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Auf dem Brandenburger Dorf- und Erntefest 2024 in Drachhausen wurde gekrönt und gekürt 

(Drachhausen, 14.9.2024) „Für die Landwirtschaft muss man leben!“ Mit diesem leidenschaftlichen Bekenntnis zur Landwirtschaft sicherte sich Gloria Steidel aus Peitz die meisten Stimmen der zehnköpfigen Jury für die Wahl zur Erntekönigin 2024/2025. Gloria setzte sich gegen ihre zwei Mitbewerberinnen Nadine Stephan aus Schwielowsee sowie Lovisa Trogisch aus Muckwar durch. Alle drei bewiesen zuvor in einem Wissenstest solides landwirtschaftliches Wissen und zeigten beim Interview auf der Bühne eine beeindruckende Bühnenpräsenz. Zünglein an der Waage war letztendlich Glorias solider fachlicher Hintergrund, der sie als geeignetste Botschafterin für die Landwirtschaft qualifizierte. Gloria Steidel leitet in der Agrargenossenschaft Unterspreewald eG die Rinderproduktion. Ab Herbst wird sie weitere Verantwortung für den Bereich Schweineproduktion übernehmen.

„Gloria steht mit beiden Beinen mitten im Leben. Sie übt eine verantwortungsvolle Tätigkeit in der Landwirtschaft aus und kann auf dieser Grundlage die Positionen der Landwirtschaft sicher vertreten. Sie hat sich fest vorgenommen, intensiv daran zu arbeiten, das Image der Landwirtschaft weiter zu verbessern. Für uns ist sie daher die perfekte Botschafterin unserer Branche im Jahr 2024/2025“, erläutert die Landesvorsitzende des Brandenburger Landfrauenverbandes, Antje Schulze, das Votum der Jury.

Neben der Landesvorsitzenden der Landfrauen stimmten der Ministerpräsident Dietmar Woidke, Landwirtschaftsminister Axel Vogel, die pro-agro-Vorsitzende Hanka Mittelstädt, der LBV-Präsident Henrik Wendorff und weitere Vorstandsmitglieder des LBV sowie drei Vertreter der Gemeinde Drachhausen über die Wahl der Erntekönigin ab. In ihrer Amtszeit wird Erntekönigin Gloria Steidel von nun an die öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen der Branche – die Grüne Woche, die BraLa, der Tag der Landwirtschaft, die Brandenburger Landpartie u.v.m. – mit ihrer Präsenz und ihrem landwirtschaftlichen Knowhow bereichern.

Der Landesbauernverband startete erstmalig im Rahmen des Brandenburger Dorf- und Erntefestes gemeinsam mit den Brandenburger Landfrauen und dem Kreisbauernverband Spree-Neiße eine Tombola zugunsten der „Lausitzer Herzkinder“. Die Kinder, die an einer Herzkrankheit leiden, werden zu einer für sie individuell organisierten „Landpartie für Herzkinder“ auf einen Betrieb im Landkreis Spree-Neiße eingeladen. Wenke Kubec, die Mutter eines der Herzkinder, nahm den großen Landpartie-Gutschein aus den Händen von LBV-Vorstandsmitglied Bernd Starick entgegen.

Diese Lose erhalten jeweils einen tollen Gewinn im Wert von 100,00 € :
GELB 22: Köstliche Leckerbissen aus der Landfleischerei Turnow 
GELB 89: Regionale Produkte aus dem Hofladen der Bauern AG Neißetal
BLAU 52:  Eine Übernachtung aus dem Katalog "Landurlaub in Brandenburg"
ROT 87:  Eine leckere Weihnachtsgans von Landwirt Ralf Krüger aus Drachhausen

Kein Landeserntefest ohne die Kür der schönsten Erntekrone, die jedes Jahr aufs Neue die Ernte in Form der kunstvoll von vielen Händen gebundenen Ähren spiegelt. 19 Initiativen, darunter die Ortsvereine der Landfrauen, Heimatvereine, Zusammenschlüsse nahmen sich des Erntekronen-Bindens an, das schon lange vor der Ernte mit dem Sammeln der reifen Ähren vom Feld beginnt. Es folgen mehrere Etappen des Trocknens und Bindens im Team. Die Erntekrone ist daher auch ein beeindruckendes Zeugnis von Zusammenhalt und Traditionspflege im ländlichen Raum. Wir gratulieren aufs Herzlichste den Teams, die die schönsten Erntekronen herstellten:

Auf Platz 3: Team Erntekrone Michelsdorf, Landkreis Potsdam-Mittelmark;
auf Platz 2: „Wir Buchholzer“ aus dem Landkreis Oder-Spree;
auf Platz 1: der Kreislandfrauenverband Potsdam-Mittelmark, Ortsgruppe Weseram.

Den ersten Platz in der Publikumsbewertung erzielte ebenfalls das Team Erntekrone Michelsdorf.

Das Dorf- und Erntefest Drachhausen versammelte knapp 15.000 Gäste aus allen Himmelsrichtungen, die sich von der Prägung des Ortes von seiner sorbisch-wendischen Kultur auf die schönste und unterhaltsamste Weise überzeugen konnten.

Bundeskanzler Olaf Scholz mit LBV-Präsident und Schäfern

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Bundeskanzler informierte sich zu
Wolf und Weidetierhaltung

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(Teltow, 7.9.2024) Im Rahmen seiner Sommerreise legte Bundeskanzler Olaf Scholz in seiner Funktion als direkt gewählter Abgeordneter heute einen Stopp in der Geschäftsstelle des Landesbauernverbandes Brandenburg in Teltow Ruhlsdorf ein. Teltow ist Teil des Wahlkreises 61 des Bundeskanzlers, der Potsdam, Potsdam Mittelmark II und Ludwigsfelde umfasst.

Das Interesse des Kanzlers galt den Herausforderungen der Brandenburger Weidetierhalterinnen und -halter. Ähnlich wie die Landwirtinnen und Landwirte kämpfen diese mit den stark gestiegenen Kosten bei Betriebsmitteln und Löhnen. Die Vermarktung von Schlachttieren ist oft nur deutschland- oder europaweit möglich, der deutschlandweite Ausbruch der Blauzungenkrankheit trifft Brandenburgs Weidetierhalter daher besonders hart. Zudem ringen diese seit Jahrzehnten um eine pragmatische Lösung im Umgang mit der exponentiell steigenden Anzahl von Wölfen im Land Brandenburg, die regelmäßig deren Tiere reißen und bereits viele Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter zur Aufgabe ihrer Haltungen veranlassten.

„Die Regelungen zur Entnahme von verhaltensauffälligen Wölfen treten erst in Kraft, wenn erste Weidetiere bereits gerissen sind“, beschrieb Henrik Wendorff, Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburg, das Problem. „Wir brauchen die Zustimmung Deutschlands zum Vorschlag der EU-Kommission, den Schutzstatus des Wolfes im europäischen Recht von „streng geschützte Art“ auf „geschützte Art“ herabzusenken. Das erweitert im Nachgang den Handlungsspielraum für ein regionales Bestandsmanagement.“

Der Bundeskanzler bestätigte unumwunden seine Aufgeschlossenheit gegenüber einer Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes auf EU-Ebene. „Weidetierhaltung sichert die nachhaltige Bewirtschaftung von Dauergrünland. Darum müssen wir alles dafür tun, die Landwirtinnen und Landwirte zu unterstützen und zeitnah eine für alle tragfähige Lösung zum Thema Wolf finden“, bekräftigte er.

Jonas Scholz, der stellvertretende Vorsitzende des Schafzuchtverbandes Berlin Brandenburg (SZVBB) und Schafzüchter, dessen friedlich grasende Gotländische Pelzschafe die Kulisse des Gespräches im Garten der LBV-Geschäftsstelle bildeten, betonte parallel die immense Bedeutung der weiterhin hundertprozentigen Förderung des präventiven Herdenschutzes, dessen wichtigste Werkzeuge die Wolfszäune sowie Herdenschutzhunde sind. „Ohne diese Förderung ist gerade Schafhaltung in Brandenburg nicht mehr möglich“, betonte er.

Jonas Scholz als auch die ebenfalls anwesenden Berufskolleginnen und Kollegen Anja und Helmut Biermann sowie Detlef May, Geschäftsführer der Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung e.V. (LVAT), erklärten dem interessiert nachfragenden Kanzler zudem die Folgen der derzeit grassierenden Blauzungenkrankheit bei Schafen, Ziegen, Rindern und Pferden. Auch die massiv zugenommenen Dokumentationspflichten in der Landwirtschaft und für die Tierärzte kamen zur Sprache.

„Dokumentation und Bürokratie müssen einen Zweck erfüllen“, äußerte sich dazu Olaf Scholz. “Wir können nicht ganz auf sie verzichten, aber sollten flächendeckend auf intuitive Technologien setzen. So gelingt es, den Dokumentationsaufwand zu reduzieren.“

Im Namen ihrer Generation der Junglandwirtinnen und Junglandwirte und zukünftigen Betriebsnachfolger wendete sich Marleen Koning, selbst Junglandwirtin und Erntekönigin des Havellandes mit ihrem Anliegen an den Abgeordneten Olaf Scholz: „Planungssicherheit für die Betriebe ist gerade für uns nachrückende Generation wichtig, da wir mit der neuen riesigen Verantwortung für einen solchen Betrieb auch Verantwortung für die bestehenden finanziellen Verbindlichkeiten für Gebäude und Technik übernehmen. Ich kann zum Beispiel nicht verstehen, dass Betriebe mit Biogasanlagen aktuell nicht wissen, welche Rolle ihre Anlagen für die zukünftige Energiesicherung aus Erneuerbaren zukommt. Wir würden gern wissen, wie es damit nun weitergeht.“

Marleen warb zudem für mehr Tempo in der Entwicklung alternativer Antriebe in der Landtechnik und erinnerte an die Forderung aus den #Bauernprotesten, so lange diese Antriebe nicht etabliert sind, den Agrardiesel zu erhalten.

Der Landesbauernverband Brandenburg richtete als Gastgeber die Gesprächsrunde aus, zu der neben LBV-Präsident Henrik Wendorff der stellvertretende Vorsitzende des SZVBB Jonas Scholz, die Tierärztin und Schäferin Anja Bierbaum sowie der Schäfer und SZVBB-Vorstandsmitglied Helmut Bierbaum geladen waren. Zu Gast waren ebenfalls der Geschäftsführer der LVAT, Detlef May, Marleen Koning, Junglandwirtin und Erntekönigin im Havelland sowie Johannes Funke, agrarpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Brandenburger Land.

Ziel des Gespräches war es u.a., die kontroversen Positionen zum Umgang mit dem Wolf als in Deutschland streng geschützte Art zu benennen und den Bundeskanzler auf die juristisch enormen Herausforderungen für eine einvernehmliche Lösung für die zügige Entnahme von Problemwölfen aufmerksam zu machen. Der Landesbauernverband schätzt es hoch ein, dass sich der Bundeskanzler dafür die fachliche Expertise der Praktikerinnen und Praktiker einholte, ihre Sorgen in vielen Bereichen ihrer Arbeit anhörte und Impulse für deren Lösung mitnahm.

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