Ausbildungsberuf Landwirt
gefragter denn je

Pressemeldung

Azubi-Shooting in der Oehnaland Agrargesellschaft Anfang November. Werkstattmeister Fred Gläsmann (li.) und Ausbilder Karl Jetter (2.v.li.) unterstützen ihre neuen Azubi Franziska und Pitt beim Start ins Berufsleben. Expertise und Erfahrung treffen auf Wissbegier und Lust auf den Job in der Landwirtschaft. Perfekt! Foto: MMieke

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(Teltow, 6.11.2023) 278 Azubi – 52 Auszubildende mehr als im Vorjahr – starteten im aktuellen Ausbildungsjahr 2023/2024 ihre Ausbildung in einem landwirtschaftlichen Beruf. Das entspricht einer Steigerung der Anzahl begonnener Ausbildungsverhältnisse gegenüber dem Jahr 2022 um rund 23 Prozent. Der höchste Zulauf ist in den Berufsausbildungen zum Landwirt als auch zur Tierwirtin erkennbar. Wurden im Jahr 2022 noch 154 neue Ausbildungsverträge zum Landwirt abgeschlossen, waren es in diesem Jahr bereits 177 Verträge.

„Das ist der abwechslungsreichste Beruf, den man sich vorstellen kann!“, begründet Heiko Terno, Vizepräsident und Bildungsbeauftragter des Landesbauernverbandes, den Aufwärtstrend des Berufs „Landwirt". „Bei uns kommt keine Monotonie auf, jeder Tag bringt etwas Neues, jede Jahreszeit hat ihre Besonderheiten. Oft sind es auch die jungen Menschen aus dem eigenen Dorf, die sich für eine Karriere bei uns entscheiden. Wir sind für sie auch ohne Führerschein erreichbar, wir bieten ihnen viele interessante Arbeitsfelder vom Milchrinderstall bis zur Landmaschinenwerkstatt, wir unterstützen sie bei so wichtigen Dingen wie dem Führerscheinerwerb und vor allem auch in ihrer persönlichen Weiterentwicklung.“

Auch die Tierwirtschaft freut sich über eine steigende Ausbildungsnachfrage. Nach einem Tief im Jahr 2022 mit nur 23 besiegelten Ausbildungsverhältnissen sind es in diesem Jahr wieder 38 Azubi-Stellen, die besetzt werden konnten. Davon entschieden sich 31 Berufsanwärterinnen und -anwärter für eine Ausbildung im Bereich Rinderhaltung, ein diesjähriges Plus von 11 Lehrstellen. Auch die Schäferei (vier Azubi) und die Imkerei (zwei Azubi) freuen sich über neu abgeschlossene Berufsausbildungsverträge, die ihnen Nachwuchs sichern.

Dramatisch ist weiterhin die Situation in der Brandenburger Schweinehaltung. Bereits das zweite Jahr in Folge wurden keine neuen Ausbildungsverträge für die Arbeit in Ferkelaufzucht und Schweinemast abgeschlossen. Für Heiko Terno sind die Gründe klar. „Die Schweinehaltung hat derzeit weder gesellschaftlichen noch politischen Rückhalt. Es sind überwiegend unsere älteren und treuesten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich in den Schweineställen um das Schweinewohl kümmern und dafür sorgen, dass wir regional erzeugtes Schweinefleisch kaufen können. Wir können nur immer wieder an die politischen Entscheidungsträger appellieren, den rapiden Abbau der Schweinehaltung in Brandenburg aufzuhalten, die wenigen noch übrig gebliebenen Betriebe zukunftsfest zu machen und mit Nachdruck an einer Kommunikation zu arbeiten, die die Schweinehaltung wieder in ein besseres Licht rückt. Nur so gewinnen wir auch wieder junge Leute für diesen interessanten und verantwortungsvollen Job.“

Hintergrund

Zum Stichtag 1. Oktober 2023 informierte die Zuständige Stelle für Berufliche Bildung im Landesamt für ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF) zu den bis zu diesem Datum abgeschlossenen neuen Ausbildungsverträgen in den landwirtschaftlichen Berufen, insgesamt 278. Dazu zählen Landwirtin/Landwirt, Tierwirtin/Tierwirt für Rinderhaltung, Schweinehaltung, Geflügelhaltung, Schäferei oder Imkerei, die Fachkraft Agrarservice sowie der Beruf Hauswirtschafter/Hauswirtschafterin.

Die Landwirtschaft bietet zudem Ausbildungen in Helferberufen gemäß § 66 des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) für Menschen an, für die eine Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf aufgrund einer Behinderung nicht in Betracht kommt. Dies sind die/der Landwirtschaftshelfer/in, die/der Tierwirtschaftshelfer/in sowie die/der Fachpraktiker/in Hauswirtschaft. Unter den 278 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen finden sich drei mit einer Ausbildung zum Landwirtschaftshelfer und 33 mit einer Ausbildung zum Fachpraktiker Hauswirtschaft. Für die Tierhaltung wurden keine Helferausbildungsverträge abgeschlossen.