(Teltow, 28.3.2023) Brandenburger Landwirtinnen und Landwirte befinden sich längst im Lösungsmodus für die Herausforderungen des Klimawandels. Sie sind #Zukunftsbauern! Mindestens 175 landwirtschaftliche Betriebe sind derzeit Praxispartner in Modell- und Demonstrationsvorhaben der landwirtschaftlichen Forschungseinrichtungen des Landes. Als Wirtschaftende an einem trockenen Standort sind sie die Experten im Umgang mit geringen Niederschlägen, Hitzeperioden, Winderosion, zurück gehenden Wasserreserven und nährstoffarmen Böden. Der Erfolg nachhaltiger Technologien, Maschinen und Betriebsmittel, die von Forschungsteams gemeinsam mit dem Betrieb im Praxisalltag erprobt werden, wird letztendlich am Pro oder Contra der Praktiker für die Anwendbarkeit im Betrieb gemessen. Die Landwirtschaftsforschung hat das längst erkannt, ist allzeit auf der Suche nach Praxispartnern und wirbt in Dialogformaten mit den Landwirten Feedback auf neueste Entwicklungen ein.

So arbeiten derzeit 121 Praxispartner in Brandenburg im Programm „Europäische Innovationspartnerschaften zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktivität und Nachhaltigkeit“ – eip-agri – der Europäischen Union mit, das 2015 startete. Etwa die Hälfte der Partnerschaften widmen sich den Optimierungen im Bereich Acker- und Pflanzenbau oder umfassen Modellvorhaben zur Verbesserung des Tiergesundheitsmonitorings und der Steigerung des Tierwohls. Projekte wie die Pyrolyse von Gärresten aus der Biogasanlage, die Entwicklung nicht-chemischer Pflanzenschutz-Module zur Bekämpfung der Sanddornfliege, oder die sensorgestützte Tierwohlampel im Stall sind nur drei Beispiele von partnerschaftlich entwickelten Technologien, die möglicher Weise schon bald auf vielen Betrieben Anwendung finden oder bereits fanden.

Etwa 54 landwirtschaftliche Betriebe kooperierten innerhalb der letzten 10 Jahre als Praxispartner des Leibniz-Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB), darunter Betriebe der Pflanzen-, Tier- und Obstproduktion, Mischbetriebe oder Agrar- und Forstgenossenschaften. Die ökologische Betrachtung sei dabei immer Teil der Forschung, erklärte das Institut. Zuletzt startete im Dezember 2022 das Projekt „Demonstrationsbetriebe Integrierter Pflanzenbau – Vielfalt, Präzision und Vernetzung im Pflanzenbau“ des Landesbauernverbandes gemeinsam mit dem ATB. In 15 Demonstrationsbetrieben sollen hier Kulturpflanzendiversität, Digitalisierung, Düngung und Pflanzenschutz unter den Aspekten Klimaschutz und Klimaanapassung in nächster Zeit erprobt werden.

„Mit dem Image des Zukunftsbauers – und damit ist auch der „Zukunft bauende“ gemeint – erhalten diese Kooperationen einen neuen Stellenwert", so Bernd Starick, LBV-Vorstandsmitglied und verantwortlich für die Zukunftsbauer-Kommunikation im Verband. "Wenn wir uns als Zukunftsbauern begreifen und unsere Zusammenarbeit mit der Wissenschaft für eine klimaangepasste Landwirtschaft und für die Gewinnung erneuerbarer Energien öffentlichkeitswirksam in dieses Profil einsortieren, rücken wir als Branche wieder in die Mitte der Gesellschaft. Und da wollen wir hin! Brandenburger Landwirte sind Zukunftsbauern, die gemeinsam mit der Wissenschaft Lösungen anbieten und Investitionen nicht scheuen. Es fehlt nur noch der Handschlag der Politik."