Das Dorf zeigt, was möglich ist

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Meike Mieke

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Heute feiert Brandenburg sein Landeserntefest in Kremmen. Die Landwirte, Landfrauen und Regionalvermarkter sind ganz vorn mit dabei.

(Kremmen, 9.9.2023, LBV, BLV, pro agro) Landwirtschaft, Zusammenhalt, Engagement und regionaler Genuss stehen heute im Mittelpunkt des Dorf- und Erntefestes des Landes Brandenburg in Kremmen. Vereine, Initiativen und Unternehmen aus dem Landkreis Oberhavel und Brandenburg präsentieren vor mehr als 10.000 Besucherinnen und Besuchern die Vielfalt, vor allem jedoch den Lebenswert des ländlichen Raumes. Ein Festumzug mit über 30 Schaubildern aus Landwirtschaft und Gemeindeleben, ein vielfältiger Regionalmarkt mit Produkten made in Brandenburg und der Wettbewerb der Landfrauen um die schönste Erntekrone legen dafür Zeugnis ab. Die enge Verbindung zwischen Landfrauen, Landwirten und Verarbeiter wird auch durch den gemeinsamen Auftritt der sie vertretenden Verbände symbolisiert. Das Landeserntefest, das alljährlich vom Land Brandenburg und einem im Wettbewerb ausgewählten Ort ausgerichtet wird, steht stellvertretend für die Feste im ganzen Land, die mit vereinten Kräften von den Gemeinden und vielen ehrenamtlich Engagierten organisiert werden, wenn der Großteil der Ernte von den Feldern eingeholt ist.

„So feiern wir heute, dass die Saat aufgegangen und die Lager gefüllt sind. Aber nach der Ernte ist auch der Zeitpunkt, in dem wir ihren Wert messen. Nicht nur der Früchte vom Acker, sondern auch die Früchte unserer Arbeit in allen gesellschaftlichen Bereichen“, schlägt Henrik Wendorff, Präsident des Landesbauernverbandes, zur Festeröffnung den Bogen zur Gegenwart. Erst vor wenigen Wochen gab er gemeinsam mit Landwirten aus dem Kreis Oberhavel die Einschätzung einer sehr anstrengenden Ernte mit hohen Qualitätsverlusten vor der Presse ab. Demnach wird die Getreideernte 2023 unter dem Vorjahreswert als auch unter dem Durchschnittsertrag der vergangenen fünf Jahre (rund 2,39 Millionen Tonnen Getreide) liegen. „Auch die Ergebnisse der politischen Arbeit auf Landes- und Bundesebene hat in vielen Feldern nicht den gewünschten Effekt, müssen wir feststellen“, setzt Wendorff fort. „Wir Landwirte ringen mehr denn je um politische Rahmenbedingungen, die uns gutes und nachhaltiges Wirtschaften im ländlichen Raum ermöglichen. Auch wir wollen mehr Vielfalt auf unseren Feldern, emissionsarme Bewirtschaftung und neue, tierwohlgerechtere Ställe. Aber gleichzeitig brauchen wir auch eine Gesellschaft, die unsere Arbeit wertschätzt und Konsumenten, die unsere regionalen Erzeugnisse an der Kasse honorieren. Das Fest heute hier in Kremmen zeigt, was möglich ist.“

Auf Brandenburgs Feldern sind Wintergerste, Winterweizen, Winterroggen und – als Sommergetreide – Hafer die bestimmenden Getreidekulturen. Sie finden sich auch als Hauptbestandteile der kunstvollen Erntekronen wieder, die alljährlich während der Erntezeit von vielen geschickten Händen gebunden werden. Mit dem landesweiten Erntekronenwettbewerb, der 1994 ins Leben gerufen wurde, ist es den Brandenburger Landfrauen gelungen, eine ländliche Tradition wiederzubeleben und für die Zukunft zu bewahren. Heute ist der Wettbewerb ein nicht mehr wegzudenkender Höhepunkt des Brandenburger Dorf- und Erntefestes.
16 Erntekronen wetteiferten um die ersten Plätze und um den Titel „Publikumsliebling“.
Die Siegerkrone wurde gebunden von den Lokalmatadorinnen des Landkreises, der Kreislandfrauenverein Oberhavel e.V. Das „Team Erntekorne Michelsdorf“ freut sich über den 2. Platz. Den 3. Platz belegte die Ortsgruppe Falkenberg vom Landfrauenverein Oder-Spree e.V. Ihre Krone wurde zugleich von den Besucherinnen und Besuchern zum „Publikumsliebling“ gekürt.
Am 29. September 2023 werden der Brandenburger Landfrauenverband e.V. zusammen mit den Wettbewerbsgewinnern die Siegerkronen der Landtagspräsidentin, dem Ministerpräsidenten und dem Landwirtschaftsminister überreichen. Das ist eine wichtige Gelegenheit mit Vertretern der Landesregierung ins Gespräch zu kommen und von den Lebensrealitäten in den Dörfern sowie den aktuellen Herausforderungen im ländlichen Raum zu berichten.
Antje Schulze, Landesvorsitzende des Brandenburger Landfrauenverbandes: „Die Erntekronen sollen die Landesregierung an das herausragende ehrenamtliche Engagement vieler Menschen für das gesellschaftliche Leben und den Zusammenhalt im ländlichen Raum erinnern. Die Erntekronen sind auch eine Würdigung der Leistungen der Landwirtinnen und Landwirte für die Ernährungssicherheit der Bevölkerung und den Erhalt der Kulturlandschaft.“

„Regional – jetzt erst recht!“ als Motto des diesjährigen Brandenburger Dorf- und Erntefestes beschreibt im Angesicht der derzeit anhaltenden Krisen sehr gut die aktuelle Aufgabenstellung für den Erhalt leistungsfähiger ländlicher Räume. „In Verbänden wie unseren sind jene Leistungsträger organisiert, die einen wichtigen Beitrag zur allerorts angemahnten Resilienz leisten können. Allein die rund 400 Mitglieder unseres Verbandes sind Arbeitgeber für 12.000 Menschen und erwirtschaften über 2 Milliarden Euro Jahresumsatz. Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft bedeuten auch Steuereinnahmen für unser Bundesland und die Kommunen aber auch gesellschaftliches Engagement vieler Unternehmer und Unternehmerinnen in den ländlichen Strukturen. Dies gilt es zu erhalten! Die bewusste Entscheidung für ein regionales Produkt stellt einen Mehrwert für die gesamte Region dar und der Endverbraucher gestaltet durch sein Kaufverhalten seine Umgebung, das Umland, letztendlich seine Zukunft im ländlichen Raum mit.“ erläutert Hanka Mittelstädt, Vorsitzende des Agrarmarketingverbandes pro agro e.V.
So wirbt man auf dem Brandenburger Dorf- und Erntefest gemeinsam nicht nur um die nötige Unterstützung aus der Politik, sondern vor allem um den Zuspruch der Verbraucher und Verbraucherinnen, um die tägliche, bewusste Entscheidung für die Region, in der man lebt.