Regionalität braucht Perspektive

Pressemeldung

Hausschwein auf Stroh, Foto: Tino Erstling

Pressesprecher

Dr. Tino Erstling

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Der LBV zur Sonder-AMK „Afrikanische Schweinepest“

31.08.2021. Im Vorfeld der Sonderagrarministerkonferenz der Länder zur Afrikanischen Schweinepest am 1. September wenden sich die Bauernverbände der Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen mit einem Forderungspapier an die Ministerinnen und Minister. Hintergrund ist deren direkte Betroffenheit und die akute Gefahr der unmittelbar bevorstehenden Einschleppung der für Haus- und Wildscheine tödlichen Tierseuche.

Aus Sicht der Verbände müssen neben der konsequenten Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest dringend Vorkehrungen zum Erhalt der regionalen Schweinehaltung getroffen werden, sowohl in den aktuell als auch in den zukünftig betroffenen Gebieten. In den ostdeutschen Bundesländern liegt der Schweinebesatz schon heute weit unterhalb des Selbstversorgungsgrades. „Ich sehe deshalb keine Alternative zu Unterstützungsmaßnahmen für die betroffenen Schweinehalter, da ansonsten die Versorgung mit regionalem Schweinefleisch auf viele Jahre unmöglich wird“, erklärt LBV Präsident Henrik Wendorff. „Für den Erhalt der regionalen Schweinehaltung sind aus meiner Sicht zwei Maßnahmen besonders zu betonen. Das ist der Ausgleich von Verlusten aufgrund behördlicher Anordnungen sowie die Förderung einer vorübergehenden Teilbetriebsstilllegung“, so Wendorff weiter. Detaillierte Beschreibungen siehe gemeinsames Forderungspapier im Anhang.

Neben der katastrophalen Erlössituation besteht das Problem aktuell darin, dass es nicht genug Schlachtkapazitäten gibt, um den bestehenden Bedarf aus den Sperrzonen zu decken. Darüber hinaus entstehen den Betrieben erhebliche Mehrkosten, zum Beispiel durch seuchenrechtlich vorgeschriebene Untersuchungen und erhöhte Transportkosten zum derzeit einzigen Schlachthof nach Kellinghusen sowie erhöhte Futter- und Energiekosten durch längere Aufstallung. Eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage ist nicht in Sicht, da völlig unklar ist, wann die ASP aus Deutschland getilgt sein wird.