Berufswettbewerb stärkt die
Zukunft der Landwirtschaft
Pressemitteilung
(Groß Kreutz, 15.4.2025) Als zukunftsweisend für die Branche bewertete LBV-Präsident Henrik Wendorff den Landesentscheid des Berufswettbewerbs der deutschen Landjugend, der heute in der Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung (LVAT) in Groß Kreutz ausgetragen wurde.
„Wir haben heute live erlebt, dass Landwirtschaft jungen Menschen ein für sie interessantes Arbeitsumfeld bietet. Komplexe Landtechnik beherrschen, Tiere bestens versorgen, Pflanzenbestände auf Qualität und Ertrag für unsere Ernährung einschätzen und Landwirtschaft für die Öffentlichkeit präsentieren – das alles haben die Kandidatinnen und Kandidaten beim heutigen Landesentscheid unter Beweis gestellt.“
Insgesamt 14 Azubi der Land- und Tierwirtschaft, die sich zuvor in den Regionalentscheiden an den fünf Berufsschulen des Landes aus rund 200 Teilnehmenden qualifiziert hatten, rangen um die Delegation zum Bundesfinale.
Sie maßen sich in acht Disziplinen, deren Inhalte dem beruflichen Alltag einer Landwirtin bzw. eines Tierwirts entsprechen. So sollten die jungen Kandidatinnen und Kandidaten an der Station „Tierbeurteilung“ die Gesundheits- und Leistungsmerkmale von Milchkühen beschreiben. Bei der Teamaufgabe „Geschicklichkeit“ galt es, den Schlepper im Rückwärtsgang erfolgreich an einen Anhänger anzukoppeln. Bei der Bonitur im Getreideschlag sollten unerwünschte Beikräuter wie Beifuß oder Hirtentäschel identifiziert und die vegetative Entwicklung der angebauten Kulturpflanzen eingeschätzt werden.
Den 1. Platz und damit den begehrten Platz für die Delegation zum Bundesentscheid im Beruf Landwirt erkämpfte sich Finn Klähr vom Landwirtschaftsbetrieb Golzow.
Für den Beruf Tierwirt werden die Gewinner des 1. und 2. Platzes entsendet. Platz 1 errang Justin Lagansky von der Agrargenossenschaft Neuzelle, Platz 2 errang Leonard Kallmeier von der Agrar GmbH Fehrbellin. Wir gratulieren!
Die 13 ehrenamtlichen Richterinnen und Richter aus den Landwirtschaftsschulen, Oberstufenzentren, Kreisbauernverbänden und Landwirtschaftsbetrieben im Land sowie vom Kompetenzzentrum Landwirtschaft und ländlicher Raum AgrarAktiv, die ihre Zeit heute dem Berufsnachwuchs widmeten, bewerteten die Mitwirkung der Teilnehmenden als ausgesprochen „motiviert, teamfähig und kommunikationsstark.“ Besonders hätten sie sich bei der Prüfungsaufgabe „Präsentation“ bewährt, in der ein bestimmtes Fachthema frei besprochen werden konnte. Detlef May, Leiter der LVAT und gemeinsam mit dem Landesbauernverband Ausrichter des Landesentscheids, misst dieser Schulung von Kompetenzen für die Öffentlichkeitsarbeit in der Landwirtschaft mindestens ebenso viel Bedeutung bei wie der fachlichen Ausbildung:
„Ich freue mich, dass wir hier heute sehr gute Auszubildende erleben durften, die sich motiviert den Anforderungen eines zukünftigen Landwirts oder einer zukünftigen Tierwirtin stellen. Der Berufswettbewerb dient nicht nur zur Auswahl der Besten, er trägt auch dazu bei, die kommunikativen Fähigkeiten der jungen Teilnehmenden zu schulen. Eine theoretische Aufgabe im Wettbewerb ist zum Beispiel auch die Präsentation landwirtschaftlicher Fakten. Die zukünftigen Landwirte sollen anschaulich vermitteln können, wie vielseitig, leistungsfähig und nachhaltig unsere Land- und Tierwirtschaft ist. Das ist die beste Voraussetzung, um den schwierigen Rahmenbedingungen zu trotzen und auch in Zukunft die Landwirtschaft in unserer Region nicht nur zu erhalten, sondern auch weiterzuentwickeln.“
Die persönliche Würdigung der teilnehmenden Auszubildenden war für Hanka Mittelstädt, Ministerin für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt- und Verbraucherschutz im Land Brandenburg, eine Ehrensache:
„Die Auszubildenden der Land- und Tierwirtschaft haben sich für ein höchst abwechslungsreiches Berufsfeld entschieden. Gefragt sind in der Branche nicht nur Engagement, sondern auch Kreativität und die Bereitschaft, sich mit den neuesten Technologien auseinanderzusetzen. Denn die Landwirtschaft wendet in vielen Bereichen längst innovative High-Tech an. Davon zeugt auch dieser Berufswettbewerb. Erfolgreiche landwirtschaftliche Betriebe, ob konventionell oder bio, haben großen Bedarf an exzellent ausgebildeten Fachkräften, die aktuelles Wissen zu modernesten Technologien mitbringen. Die Landwirtschaft ist aktuell nicht in dem Maße vom Rückgang der Ausbildungszahlen betroffen, wie andere Branchen. Das ist ein glücklicher Umstand und spricht für die hohe Qualität der Ausbildung, die wir unbedingt erhalten und weiter verbessern wollen. Der Berufswettbewerb der deutschen Landjugend, der durch viel ehrenamtliches Engagement getragen wird, kann durch die große Wertschätzung der Leistungen dabei helfen, die Auszubildenden weiter zu motivieren. Ich gratuliere allen Siegerinnen und Siegern und bin sicher, dass sie mit ihrem Engagement dazu beitragen, andere junge Menschen zu motivieren, zu den Besten ihres Faches gehören zu wollen."
Das Bundesfinale des Berufswettbewerbs der deutschen Landjugend findet vom 2. bis 6. Juni 2025 in Bad Sassendorf in Nordrhein-Westfalen statt. Brandenburg entsendet insgesamt fünf Azubi, die sich dort mit den Top-Talenten aus allen Bundesländern messen werden: einen Landwirt, zwei Tierwirte und zwei Forstwirte, deren Landesentscheid am 16. April 2025 durchgeführt wird.
Henrik Wendorff: „Ich als Landwirt, der schon einige Berufsjahre hinter sich hat, schaue mit Respekt und Stolz auf diese Azubi, die in der Landwirtschaft ihre berufliche Zukunft sehen. Wir freuen uns auf euch in unseren Betrieben! Den drei Gewinnerinnen und Gewinnern des heutigen Landesentscheids drücke ich beide Daumen und wünsche viel Erfolg für den Bundesentscheid in Nordrhein-Westfalen.“