Rinderhaltung in Brandenburg

In Brandenburg wurden 2020 ca. 477.300 Rinder gehalten. In den vergangenen 10 Jahren ist der Bestand damit um ca. 80.000 Tiere geschrumpft. Ein dramatischer Rückgang um über 14%. Die Rinder stehen in rund 4.000 Haltungen. Ebenfalls deutlich weniger als vor 10 Jahren .Brandenburg gehört mit 0,37 Rindern je Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche zu den rinderärmsten Bundesländern. Im ökologischen Landbau sind teils bis zu zwei Rinder je Hektar erlaubt, also mehr als das Fünffache des Brandenburger Durchschnitts.

Die 3 Bundesländer mit dem höchsten Tierbesatz weisen je Hektar einen dreimal höheren Bestand als Brandenburg auf (Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein). Der Bundesdurchschnitt liegt bei etwa einem Rind je ha. Die durchschnittliche Herdengröße liegt bei 120 Tieren, 56 % der Rinder befinden sich in Beständen größer 500 Tiere. Auf der anderen Seite gibt es auch über knapp 1.800 Betriebe, die nur ein bis neun Rinder halten. Entscheidend für das Tierwohl sind in jedem Fall die Haltungsbedingungen. Hier hat die Landwirtschaft in den vergangenen Jahren erhebliche Mittel investiert, um die Ställe tierartgerecht zu gestalten und modern auszustatten.

Die Kosten bei einem Neubau eines Milchviehstalles können dabei stark schwanken und durchaus bei 10.000 Euro je Kuhplatz liegen. Übrigens: Moderne Lüftung in den Ställen gegen heiße Sommerhitze, aber auch Kuh-Massagebürsten gehören heute oft schon zum Standard, um die Kuhgesundheit zu fördern. Nur gesunde Tiere bringen hohe Leistungen und gesunde Produkte.

Die Tierhaltung spielt auch für die Bodenfruchtbarkeit eine große Rolle. Durch Mist und Gülle werden dem Boden wieder wertvolle Nährstoffe zugeführt und mineralischer Dünger kann eingespart werden. Bevor es mineralische Dünger gab ließ sich nur mit der Tierhaltung ein entscheidender Ertragszuwachs erzielen, da Stalldung damals der einzige Dünger war.

Mit der Rinderhaltung eng verbunden ist die Nutzung des Grünlandes, eine höhere Wertschöpfung, und die Sicherung von Arbeitsplätzen einher. .Der Rinderbestand in Brandenburg reicht nicht aus, die regionale Versorgung Berlins und Brandenburgs abzusichern.