Baltisch-osteuropäische
Wolfspopulation in ihrem Bestand gesichert

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Pressesprecher

Dr. Tino Erstling

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Teltow, 31.08.2021. Die unlängst vom Landesamt für Umwelt (LfU) auf der Basis der gemeldeten Nutztierschäden veröffentlichte Rissstatistik zeigt klar und deutlich, dass die Zahl der Wolfsübergriffe auf Weidetiere in Brandenburg abermals stark zugenommen hat, trotz gestiegener finanzieller Aufwendungen der Steuerzahler für Herdenschutzmaßnahmen und der Bereitschaft vieler Landwirte diese umzusetzen.

Alarmierend dabei ist, dass bei 22 Prozent der gemeldeten Wolfsübergriffe die geschädigten Weidetierhalter vom LfU anerkannte „wolfsabweisende“ und in einigen Fällen sogar darüber hinaus reichende Herdenschutzmaßnahmen erbracht hatten. Während das Landesamt für Umwelt aus dieser Entwicklung die Notwendigkeit eines immer effektiveren Herdenschutzes ableitet, plädiert der Landesbauernverband Brandenburg dafür, diese Logik, die einst auch dem sogenannten „Wettrüsten“ zugrunde lag, zu überwinden. „Nun wieder die Standards nach oben zu korrigieren, anstatt ein aktives Wolfsmanagement zum Schutz der gesellschaftlich gewollten Weidetierhaltung zu etablieren, hieße, weiterhin die Augen vor der Realität zu verschließen“, erklärt Jens Schreinicke, Wolfsbeauftragter des Landesbauernverbandes Brandenburg und Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Potsdam Mittelmark.
Die Realität ist, dass sich die baltisch-osteuropäische Wolfspopulation in den vergangenen 15 Jahren über Polen nach Brandenburg und darüber hinaus ausgebreitet hat und sich seither sehr dynamisch reproduziert. Binnen 15 Jahren entwickelte sich der Bestand von einem territorialen Einzeltier auf 47 Wolfsrudel, 10 Paare und 153 Welpen. Aus Sicht des LBV kann der Fortbestand der in Brandenburg lebenden baltisch-osteuropäischen Wolfspopulation als gesichert angesehen werden, so dass der derzeit geltende hohe Schutzstatus des Wolfes, der von einer Bestandgefährdung ausgeht, nicht länger zu rechtfertigen ist.

„Angesichts dessen fordern wir Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel auf, sich bei seiner Amtskollegin auf Bundesebene dafür einzusetzen, dass sie gemeinsam mit ihren baltisch-osteuropäischen Ministerkollegen den günstigen Erhaltungszustand des Wolfes nach Brüssel meldet. Das wäre ein längst überfälliges politisches Zeichen sowohl an die Weidetierhalter und die Bewohner des ländlichen Raums insgesamt“, so Schreinicke weiter.

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PM Wolf

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