Du willst es grün?
Komm‘ in die Landwirtschaft! 

Pressemeldung

Zu Gast auf dem 3. Märkischen Ausbildertag. Luisa Stüber, Azubi bei der Steinhage Landtechnik Prenzlau GmbH, war selbst überrascht vom breiten  Feedback der Instagram-Community auf ihr Azubi-Werbe-Video.

LBV-Pressestelle

Meike Mieke

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3. Märkischer Ausbildertag des LBV Brandenburg richtete den Blick auf Außenwirkung, Inklusion und auf die Kids in Berlin 

(Teltow, 28.11.2022) Witzige Werbevideos für einen freien Ausbildungsplatz auf dem firmeneigenen Instagram-Kanal oder auch beim Social-Media-Oldie Facebook erhöhen die Erreichbarkeit potenzieller Azubi schlagartig. Das konnte Luisa Stüber, Azubi bei der Steinhage Landtechnik Prenzlau GmbH, auf dem 3. Märkischen Ausbildertag des Landesbauernverbandes Brandenburg im November nur bestätigen. Sie zählten 9.920 Aufrufe, 323 Likes und erheblichen Follower-Zuwachs in nur wenigen Tagen. Zahlreiche Bewerbungen flatterten dem Unternehmen ins Haus, nachdem Mitarbeiter Tommy im Video gezeigt hatte, wie man in einem Affenzahn den Luftfilter bei einem Mähdrescher wechselt. Produziert hatte das Steinhage-Team das Video mit Unterstützung von JobstarterPLUS, ein Azubi-Marketing-Projekt der IHK-Projektgesellschaft und des LBV Brandenburg, das gemeinsam mit landwirtschaftlichen Unternehmen smarte Formate für mehr Aufmerksamkeit in den Sozialen Medien erarbeitet und anwendet.

Neben den entstandenen, kurzweiligen Werbevideos für die Azubi-Ansprache, die das Projektteam auf dem Märkischen Ausbildertag präsentierte, entstanden griffige Werbekarten für die Handtasche oder der längst überfällige Webauftritt von Ausbildungsbetrieben, um online für die Internet-affinen Schulabgängerinnen und -abgänger präsent zu sein. Klar wurde: Der messbare und unmittelbar einsetzende Erfolg von Azubi-Marketing per Social-Media-App auf dem Smartphone spricht für dessen Verstetigung und Weiterentwicklung in der Brandenburger Landwirtschaft, deren zuletzt 550 Ausbildungsbetriebe Hände ringend grünen Nachwuchs suchen. Das aus Mitteln des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) geförderte Projekt JobstarterPLUS – Marketing für Grüne Berufe setzte nach eineinhalb Jahren Projektlaufzeit kreative Impulse, die nun im Verband aufgegriffen und weitergeführt werden sollen.

Ist der grüne Nachwuchs einmal auf smartem Weg akquiriert, eröffnet sich eine Bandbreite an Ausbildungs- und Karrierewegen in der Landwirtschaft, wurde auf der Veranstaltung deutlich. Im Fokus stand die Helferausbildung, die jungen Menschen mit Einschränkungen den notwendigen längeren Anlauf ins Berufsleben ermöglicht. Eine rehabilitationspädagogische Zusatzausbildung (Re-ZA) gemäß Berufsbildungsgesetz (BBiG) von 80 Stunden Umfang qualifiziert Ausbilderinnen und Ausbilder für den Umgang mit benachteiligten Jugendlichen, erläuterte Gernod Bilke, Leiter der Zuständigen Stelle berufliche Bildung am Brandenburger Landesamt für ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF). Sie sei zudem für den Betrieb „Chance und Gewinn zugleich“, denn das zusätzlich erworbene Wissen in Psychologie, Pädagogik, Didaktik und Rehabilitationskunde helfe Ausbilderinnen und Ausbildern generell, junge Menschen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu fördern.

„Für Qualifikationen wie diese brauchen wir auf den Betrieben jedoch Luft zum Atmen“, erklärte Heiko Terno, Vorsitzender des LBV-Bildungsausschusses, die immer geringer werdende Zahl der fachgerecht ausgebildeten Helfer in der Landwirtschaft. Waren es im Jahr 2020 noch 11 Landwirtschaftshelfer, die rehabilitationspädagogisch in Landwirtschaftsbetrieben ausgebildet wurden, sind es aktuell nur noch drei Landwirtschafts- sowie ein Tierwirtschaftshelfer. Eine Freistellung der ausbildenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Betrieb für den Erwerb der Zusatzqualifikation setze die wirtschaftliche und produktive Stabilität des Ausbildungsbetriebes voraus, so Terno. Erst dann kann in die Ausbildungsarbeit investiert werden. Umso mehr nutzte der LBV den Ausbildertag auch, um über geldwerte Arbeitgeber-Förderprogramme der Arbeitsagentur wie die Einstiegsqualifizierung oder die Assistierte Ausbildung vorzustellen.

Hervorragende Unterstützung in der Nachwuchsgewinnung erhält die Branche bereits von den Berufsorientierungsteams „AgrarAktiv“ und „LandAktiv“ an Brandenburger und Berliner Schulen, so offenbarte es der letzte Themenschwerpunkt des 3. Märkischen Ausbildertages. Noch vor Ort vernetzten sie sich mit der Berliner Jugendberufsagentur AA Reinickendorf, die für eine verstärkte Berufsorientierung hin zu den grünen Arbeitsfeldern der Landwirtschaft für ihre „Hauptstadtkids“ warb. Einem Besuch von Berliner Kids eines außerschulischen Lernortes im grünen Bereich, organisiert durch AgrarAktiv für Schülerinnen und Schüler von Klasse 7 bis 10, oder LandAktiv für Schülerinnen und Schüler der Grundschule bis Klasse 6, steht somit nichts mehr im Weg.

Der. 3. Märkische Ausbildertag von Akteurinnen und Akteuren der Agrarbildung zeigte einmal mehr: „Du willst es grün? – Komm‘ in die Landwirtschaft! – Wir helfen dir dabei.“