LBV besucht Partnerverband FNSEA
Grand Bassin Parisien

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Meike Mieke

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Im deutsch-französischen Austausch schärfen Brandenburger Landwirte ihren Blick für länderspezifische Lösungsansätze zu aktuellen agrarpolitischen Herausforderungen

(Teltow, 17.5.2022) Vom 18. bis 20 Mai 2022 besucht eine 15köpfige Delegation des Landesbauernverbandes Brandenburg die französische Partnerorganisation, die Fédération nationale des syndicats d'exploitants agricoles (FNSEA) Grand Bassin Parisien. Der LBV folgt damit der Einladung der französischen Kollegen zu einer Studienreise in das „Große Becken Paris“ (Grand Bassin Parisien). Mit rund 6 Millionen Hektar Nutzfläche, 78.000 Landwirtschaftsbetrieben, 175.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie einem Anteil von 40 Prozent am gesamten landwirtschaftlichen Bruttoinlandsprodukt stellt La Grand Bassin die bedeutendste landwirtschaftliche Region in Frankreich dar.

Beide Verbände, die FNSEA GBP und der Landesbauernverband Brandenburg, verbinden territoriale Gemeinsamkeiten als Metropolregionen mit vergleichbaren Potenzialen und Herausforderungen, die von den hauptstädtischen Ballungsgebieten Paris bzw. Berlin ausgehen. Der „Neue Brandenburger Weg“ mit 29 Vorschlägen zur Weiterentwicklung der Regionalpotenziale der Landwirtschaft in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg befindet sich daher genauso im Reisegepäck der Brandenburger Delegation wie ein Fragenkatalog zur nationalen Auslegung der Eco-Schemes der EU-Agrarförderung (GAP) ab 2023 in Frankreich.

„Der Blick über den Tellerrand zu den Kollegen in der Hauptstadtregion Paris wird für uns höchst lehrreich werden. Die nationale Auslegung der „grüner“ werdenden EU-Agrarpolitik ab 2023 in Frankreich, die Progressivität des Landes bei der Etablierung einer verpflichtenden Tierhaltungskennzeichnung zur Stärkung der heimischen Tierhaltung, die ungleich höhere Wertschätzung der in Frankreich erzeugten Lebensmittel, die in jedem Supermarkt sichtbar wird – all das wird unseren Blick auf die Chancen und Herausforderungen hier in Brandenburg schärfen. Ich verspreche mir insbesondere Anregungen, wie man sich als Branche gegenüber den politischen Entscheidungsträgern im eigenen Land stark machen kann, statt – wie zum Beispiel beim Thema Herkunftskennzeichnung bei Schweinefleisch – auf die Entscheidungen aus Brüssel zu warten,“ betont der Präsident des Landesbauernverbandes Henrik Wendorff, der die Brandenburger Delegation anführt.

Neben zwei Arbeitskonferenzen, in denen gemeinsame Zielstellungen von FNSEA GBP und LBV Brandenburg definiert und an politische Entscheidungsträger weitergegeben werden sollen, besucht die Delegation drei Landwirtschaftsbetriebe in der Peripherie von Paris, die Ölmühle Saipol in Rouen, das größte, Ölsaaten verarbeitende Unternehmen in Frankreich, sowie den Getreideumschlaghafen Sénalia an der Seine, ebenfalls in Rouen. Alle Stationen der Reise werden in Wort und Bild dokumentiert.

Die Exkursion des Landesbauernverbandes Brandenburg nach Paris und Rouen wird aus Mitteln der Richtlinie Ländliche Berufsbildung des MLUK Brandenburg gefördert.

Hintergrund

Die FNSEA Grand Bassin Parisien vereinigt zwölf Bezirksverbände (Fédérations départementales) rund um die Ballungsgebiete Paris, Reims, Le Havre, Rouen, Tours, Orléans, Le Mans, Amiens, Caen, Troyes, Metz et Nancy in Frankreichs Mitte und übernimmt als deren Interessenvertretung eine führende Rolle im politischen Dialog für ein innovative und nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft in Frankreich.

Der Landesbauernverband Brandenburg vereinigt 13 Kreisbauernverbände in den 14 Landkreisen des Bundeslandes Brandenburg. Die regionale Nähe der Landkreise zur Hauptstadt Berlin als auch die direkt spürbaren Auswirkungen der agrarpolitischen Entscheidungen der Bundesregie-rung in allen Bereichen der Brandenburger Landwirtschaft verdeutlichen die besondere Rolle des Landesverbandes als Interessenvertreter der Branche in der Hauptstadtregion.

Der Austausch zwischen der FNSEA Grand Bassin Parisien und dem LBV Brandenburg mündete im Jahr 2019 in einen ersten Besuch einer Delegation der FNSEA Grand Bassin Parisien auf der Brandenburgischen Landwirtschaftsausstellung 2019 in Paaren/Glien. Beide Partner formulierten im Anschluss an dieses Treffen gemeinsame Standpunkte über die notwendige Ausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2020, die im Dezember 2019 als gemeinsame Stellungnahme an den Präsidenten des Europäischen Bauernverbandes COPA COGECA, Joachim Rukwied, adressiert wurde. Nun soll und muss der agrarpolitische Dialog zwischen beiden Verbänden weitergeführt werden.

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PM LBV/FNSEA