Rapsblüte und Bienensummen
gehören zusammen

Pressemeldung

Landwirt Hartmut Noppe (l) und Imker Martin Müller (r) am Rapsfeld in voller Blüte. Foto: MMieke

LBV-Pressestelle

Meike Mieke

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In der Agrarprodukte Sauen eG arbeiten Landwirt und Imker Hand in Hand, zum Vorteil beider.

„Mit den Bienenvölkern von Martin Müller steigere ich den Rapsertrag beträchtlich“, hob Hartmut Noppe, Betriebsleiter der Agrarprodukte Sauen eG beim gestrigen Bildtermin am blühenden Rapsfeld die Bestäubungsleistung der Honigbienen hervor. Die Bienen bewirken ein schnelleres Abblühen, sodass den Pflanzen mehr Zeit zur Ertragsbildung bleibt.

Seit mehr als 15 Jahren arbeitet Hartmut Noppe mit der Imkerei Janthur, die von Martin Müller zusammen mit seinem Vater Bernd Janthur geführt wird, aus dem Landkreis Oder Spree zusammen. Jedes Jahr im April, kurz bevor auf etwas mehr als 80 Hektar Fläche der Raps in leuchtendem Gelb erblüht, verabreden sich Landwirt und Imker zum Stelldichein ihrer Zöglinge. Blühende Rapspflanzen treffen auf pollenhungrige Honigbienen. Martin Müller hat in diesem Jahr 36 Kästen mit Bienenvölkern an Hartmut Noppes Rapsfeld aufgestellt.

„Von einem Hektar erntet ein Bienenvolk etwa 15 Kilogramm Rapshonig, der aufgrund seiner milden, cremigen Konsistenz sehr nachgefragt wird“, erklärt der Berufsimker. „Wichtig für mich ist die gute Kommunikation mit den Landwirten im Vorfeld.“

Im Rapsanbau Brandenburgs dominiert der chemische Pflanzenschutz. Raps gehört wie die Kohlarten zur Pflanzenfamilie der Kreuzblütengewächse und lockt eine Vielzahl von Käfern, Läusen, Fliegen, Mücken und Flöhen an, die an den Beständen knabbern und saugen. Ihnen allen schmeckt der Raps, weswegen zielgerichtet Insektizide eingesetzt werden müssen, um Erträge zu sichern.

„Alternativen zum chemischen Pflanzenschutz zur Bekämpfung der tierischen Schädlinge gibt es so gut wie gar nicht“, erklärt Hartmut Noppe die Herausforderungen bis zur Ernte der Rapsschoten mit den schwarz glänzenden Samenkörnern. Sie werden sowohl für die Produktion wertvollen Speiseöls und eiweißhaltiger Futtermittel als auch – bei so genanntem ERUCA-Raps – zur Herstellung von Grundstoffen für die chemische und pharmazeutische Industrie verwendet. „Schädlinge wie der Rapsglanzkäfer können zum Totalausfall der Ernte führen, greift man nicht beizeiten ein. Und im letzten Herbst hatten wir alle Mühe, den Rapserdfloh in den Griff zu bekommen“, führt er fort.

Saatgut-Beizen mit Neonicotinoiden als Wirkstoff, die den Erdfloh erfolgreich zurückdrängen, sind mittlerweile verboten. Beizen ist die Behandlung des Saatguts. Dessen Vorteil ist, dass die Abdrift des Mittels auf die Fläche vermieden wird.

Raps ist als Rohstoff- und Lebensmittellieferant und als Vorfrucht für den in Brandenburg weit verbreiteten Roggen höchst wertvoll und für Brandenburger Landwirte eine der wichtigsten Anbaukulturen. Umso wichtiger ist es, die Notwendigkeit des Einsatzes von chemischen Pflanzenschutzmitteln als ein Teil des Integrierten Pflanzenschutzes transparent zu kommunizieren und eine fachliche Begründung in der Öffentlichkeit zuzulassen. Davon profitieren Imker und Landwirt, Anwohner im Dorf, Verbraucherinnen und Verbraucher in der Stadt.