Ackerbau in Brandenburg

Landwirtschaftliche Landnutzung

Die Landwirtschaftliche Fläche (LF) in Brandenburg ist leichten Schwankungen unterworfen und lag 2012 bei ca. 1,323 Mio. ha. Ca. drei Viertel der Fläche werden als Acker genutzt, der Grünlandanteil liegt stabil bei einem Viertel der landwirtschaftlichen Fläche und hat sich im vergangenen Jahr sogar vergrößert. Die Tierhaltung ist für die Nutzung und Pflege des Grünlandes von großer Bedeutung. Rund die Hälfte der Ackerfläche wird für den Getreideanbau (ohne Mais) genutzt. Der Anbau von Feldfrüchten ist seit jeher Veränderungen unterworfen. Wurden Anfang der 60-iger Jahre noch Hafer als „Biotreibstoff“ sowie Kartoffeln auf 13 bzw. 19 % der Fläche angebaut, ging der Anteil dieser beiden Kulturen im Laufe der Jahrzehnte auf 2 % zurück. An Bedeutung gewonnen haben hingegen der Raps- wie auch der Maisanbau. 2012 wurde Mais auf 18 % der Ackerfläche angebaut, 6 % mehr als zu Beginn der 90-iger.

Politische Rahmenbedingungen sind mitentscheidend für die Landnutzung. So hält die Stilllegung erst Einzug, als diese von der EU verpflichtend vorgeschrieben wurde. Heute werden nur noch wenige sehr ertragsschwache Flächen stillgelegt, da die Landwirte Gunststandorte wieder nutzen, um die Nahrungsmittelversorgung zu gewährleisten. In Anbetracht eines täglichen Flächenentzuges von sieben bis acht Hektar allein in Brandenburg, erscheint eine Stilllegung von Flächen auch nicht angebracht. Sollen regional Lebensmittel und nachwachsende Rohstoffe erzeugt werden, muss auch regional die Produktion stattfinden...

Kulturen auf dem Acker

Seit Jahren hält der Roggen als sehr genügsame Getreideart seine Spitzenposition im Anbau, da er auf den sandigen Böden und bei niedrigen Regenmengen relativ sichere Erträge liefert. 2012 wurde er auf 210.700 ha angebaut. Damit wächst rund ein Drittel des in Deutschland angebauten Roggens auf Brandenburger Feldern. Roggen ist vielseitig verwendbar, als Brotgetreide, als Futtergetreide oder als nachwachsender Rohstoff für die Ethanolproduktion.

Der anspruchsvollere Weizen wuchs 2012 auf rund 133,5 Tsd. ha. Höhere Erlöse als beim Roggen und züchterischer Fortschritt sind für die Ausdehnung des Weizenanbaus verantwortlich.

Gerste, die in Brandenburg fast ausschließlich für Futterzwecke angebaut wird, wuchs auf 58,9 Tsd. ha.

Triticale, eine Kreuzung aus Roggen und Weizen, findet ebenfalls als Futter Verwendung. Der Anbau wurde nach 2005 deutlich eingeschränkt und lag bei rund 39 Tsd. ha.

Silomais wurde 2012 auf 173,6 Tsd. ha ausgebaut. Diese ertragsstarke Pflanze ist für die Herstellung von Silage für die Rinderfütterung und als Rohstoff für die Gewinnung von Bioenergie von Bedeutung.

Der Kartoffelanbau ging seit 1989 deutlich zurück. Unsichere Erträge in trockenen Jahren bzw. hohe Kosten durch die Beregnung führten dazu, dass nur noch Spezialisten diese anspruchsvolle Kultur anbauen. Neben den Speisekartoffeln gibt es auch spezielle Sorten für die Stärkegewinnung. Hochburg des Kartoffelanbaues ist Niedersachsen, wo auch viele Verarbeiter ansässig sind.

Zuckerrüben spielen angesichts der unsicheren Ertragslage und wegen der Zuckermarktreform nur noch eine untergeordnete Rolle. Hinzu kommt, dass nur wenige Standorte geeignet sind und der Flächenanteil nie sehr hoch war.

Ressource Boden und Fruchtwechsel

Voraussetzung für die Landwirtschaft ist der Boden. Er ist das entscheidende Produktionsmittel. Ein sorgsamer Umgang mit ihm ist notwendig, um die Ertragsfähigkeit dauerhaft zu erhalten. Dazu gehört auch, einen Fruchtartwechsel (Anbau von jährlich wechselnden Kulturen) durchzuführen um einem einseitigen Nährstoffentzug entgegenzuwirken. Laut Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2010 wird dies auf über 95 % der Flächen auch praktiziert. Vor allem die großen Unternehmen weisen wenig Monokulturen auf (2% der Fläche), während bei kleineren Betrieben der prozentuale Anteil höher ist. Auch die konservierende Bodenbearbeitung hat sich inzwischen durchgesetzt und überwiegt bei den größeren Betrieben. Ausschlaggebend sind auch der geringere Arbeitsaufwand und Kostenersparnis.